Wie Hormone die Mundgesundheit beeinflussen.

Stimmungsschwankungen, Hitzewallungen und nächtliches Schwitzen: Für Frauen bedeutet die Menopause eine Zeit der hormonellen Veränderung. In vielen Fällen betrifft diese Umstellung auch die Mundgesundheit. Denn aufgrund des sinkenden Östrogenspiegels treten nicht nur häufiger Zahnfleischentzündungen auf, sondern auch lockere Zähne stellen oftmals ein Problem dar. „Jedoch können Frauen mithilfe einer ausgewogenen Ernährung und der richtigen Mundhygiene ihre Zähne schützen und den Beschwerden vorbeugen“, sagt Dr. Christoph Sliwowski, Leiter der Zahnimplantat-Klinik Düsseldorf im St. Vinzenz-Krankenhaus.

Hormone im Wandel

In der Menopause stellen die Eierstöcke ihre Tätigkeit allmählich ein und der Östrogenspiegel sinkt. Dadurch nimmt die Knochendichte ab, sodass die Zähne sogar ihren festen Halt im Kieferknochen verlieren können. Frauen ab 50 sollten deshalb insbesondere auf eine kalziumhaltige Ernährung achten, da diese den Knochenaufbau fördert und einer Osteoporose entgegenwirkt. Jedoch betrifft die Menopause nicht nur die Knochen, sondern auch Bindegewebe und Blutgefäße – sie verlieren an Elastizität und das Zahnfleisch wird schlechter durchblutet.

Aufgrund der weicheren Oberfläche dringen Bakterien nun deutlich leichter in das Zahnfleisch ein und lösen dann häufig eine Entzündung – die sogenannte hormonelle Gingivitis – aus. „Bleibt die Entzündung unbehandelt, kann sie auf den Zahnhalteapparat übergehen, also zu Parodontitis und langfristig zu Zahnverlust führen“, erklärt Dr. Sliwowski. Aber nicht nur das: Aufgrund des verminderten Hormonspiegels produziert der Körper weniger Speichel. Dieser trägt jedoch einen wichtigen Teil zur Mundgesundheit bei, indem er schädliche Säuren neutralisiert und Bakterien fortspült.

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Problemen entgegenwirken

Um die Mundgesundheit auch während der Menopause optimal zu unterstützen, sollten Frauen ab 50 Jahren viel Wasser trinken und auf kauintensive Lebensmittel wie Gemüserohkost und Vollkornbrot zurückgreifen. Das regt die Speichelproduktion an. Regelmäßige Mundspülungen mit Kamillen- oder Salbeitee schwemmen nicht nur Essensreste fort, sondern wirken auch antibakteriell. „Zudem können Betroffene durch gezielte Mundhygiene Zahnproblemen in den Wechseljahren vorbeugen“, weiß Dr. Sliwowski. Neben zweimal täglich gründlich Zähneputzen gehört dazu auch die Benutzung von Zahnseide sowie das Wahrnehmen regelmäßiger Kontrolltermine. Außerdem empfehlen Zahnärzte, zweimal jährlich eine professionelle Zahnreinigung durchführen zu lassen, bei der Experten schädliche Ablagerungen und gefährliche Bakterien entfernen. Borgmeier PR

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Tipp des Monats

Osteoporose vorbeugen: Bewegung macht die Knochen stabiler

Damit die Knochen stark bleiben, braucht es nicht nur eine Ernährung, in der ordentlich Calcium steckt. Warum auch Bewegung so wichtig ist.

Knochen müssen regelmäßig belastet werden, um stabil zu bleiben und weniger schnell zu brechen. Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) hin. Belastung für die Knochen heißt: Bewegung.

Ob Fußballtraining, Joggen, Pilates oder Radfahren: Vor allem dann, wenn es sportlich wird, regt Bewegung den Knochenstoffwechsel an.

„Dies geschieht durch die Muskeln, die am Knochen ziehen. Sie geben das Signal, mehr Calcium in das Skelettsystem zu transportieren und einzulagern“, so Prof. Uwe Maus von der DGOU. Dadurch gewinnen die Knochen an Stabilität – und auch Osteoporose wird vorgebeugt.

Auch die Ernährung zahlt auf die Knochenstärke ein

Besonders wichtig ist Sport übrigens für Kinder und Jugendliche. Denn bei ihnen baut sich die Knochenmasse noch auf.

Ganz ohne die Ernährung geht es aber nicht. Wichtig ist daher, reichlich Calcium zu sich zu nehmen – etwa durch Lebensmittel wie Milch, Hartkäse, Mineralwasser oder Spinat. Damit der Körper das gut verwerten kann, braucht es Vitamin D. Das bildet der Körper mithilfe von Sonnenlicht, es steckt aber auch in fettem Seefisch wie Hering oder Lachs.