Jedes Kilo zu viel steigert die Gefahr von unfreiwilligem Harnverlust.
Viele Menschen haben einige Pfunde zu viel auf den Rippen. Von den bekanntesten Folgen von Übergewicht hat jeder schon gehört: Es belastet den Kreislauf und die Gelenke. Weniger im Bewusstsein Betroffener verankert ist jedoch, dass auch unfreiwilliger Harnverlust, also Inkontinenz, eine häufige Folge ist.
Hoher BMI ist schlecht für die Blase
Forscher errechneten, dass pro 5 Punkte mehr auf der BMI-Skala das Risiko für Blasenschwäche um 20 Prozent steigt. Übergewicht kann die Muskulatur des Beckenbodens schwächen und dadurch eine Blasenschwäche verursachen.
Das Fett im Bauchinnenraum drückt auf die Organe und den Beckenboden. Je mehr Druck der Muskelkomplex im Becken aushalten muss, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass Menschen beim Husten, Niesen oder schweren Tragen ungewollt tröpfeln.
Eine wirkungsvolle Methode, um dagegen vorzugehen, ist Abnehmen. Es ist zwar mühsam, aber der Erfolg ist spürbar, denn jedes abgenommene Kilo kann die Inkontinenz lindern. Ärzte raten Patienten aber davon ab, eine Diät im Alleingang anzugehen. Denn häufig wird beim Abnehmen auch die Trinkmenge reduziert – ein großer Fehler bei Blasenschwäche. Eine nicht ausreichende Trinkmenge führt zu besonders hoch konzentriertem Harn, der die Blase reizt und das Gefühl des Harndrangs verstärkt. Deshalb ist es wichtig, dass Betroffene mit einem Arzt über ihre Beschwerden und eine notwendige Ernährungsumstellung reden. Bei der Gelegenheit kann dieser auch ausschließen, dass andere medizinische Gründe die Ursache der Inkontinenz sind.
Neben dem Abnehmen, um den Beckenboden zu entlasten, sollte der Muskelkomplex gestärkt werden, damit er auch bei körperlicher Arbeit und schwerem Heben wieder mehr Druck aushalten kann. Beckenbodenübungen lassen sich leicht in den Alltag integrieren. Zusätzlich helfen ein spezielles Blasentraining und autogenes Training Betroffenen, mit der schwachen Blase umzugehen. Djd