Tipps
Diese Tipps helfen der generation 60plus
Überzogene Kosten für die Handy-Reparatur oder eine Waschmaschine, die wieder streikt, sobald der Handwerker weg ist: Im Internet tummeln sich viele Dienstleister, deren Fähigkeit und Ehrlichkeit angezweifelt werden darf. Doch wie erkennt man schwarze Schafe?
Wohl kaum an einem Ort liegen seriöse Angebote so eng neben fragwürdigen Anzeigen wie im Internet. Das Problem: Es ist manchmal gar nicht so leicht, zu erkennen, wer ein ernsthaftes Unternehmen führt und wer nur darauf aus ist, die Leserinnen und Leser hinters Licht zu führen.
Doch es gibt Warnsignale für schwarze Schafe. „Unseriös ist meistens vor allem billig, das heißt: Wenn man ein Angebot bekommt, das zu gut ist, um wahr zu sein, sollte man misstrauisch werden“, sagt Harald Schmidt, Geschäftsführer der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes.
Und die Verbraucherzentrale Bundesverband erklärt, dass seriöse Dienstleister „jederzeit Zugriff auf die zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses gültigen AGBs“ ermöglichen. Gleiches gelte für die Verfügbarkeit einer geografischen Adresse sowie mindestens einer E-Mail-Adresse. Ist all dies nicht gewährleistet, sollte man einen Bogen um den Dienstleister machen.
Auch auf Online-Dienstleistungsportalen schummeln sich windige Geschäftemacher mit unlauteren Mitteln oft nach ganz oben in die Suchergebnisse – um die Chance zu erhöhen, öfter angeklickt zu werden als „Kollegen“, die weiter unten aufgeführt sind. „Die Trefferlisten zu Suchanfragen im Internet spiegeln kein objektives Ranking in Bezug auf Seriösität der Unternehmen wider“, warnt ein Sprecher der Bundesnetzagentur.
Tipps für die Praxis: Das spricht für einen Betrug
Bei Telefonnummern, die keinen Rückschluss auf einen Ort zulassen, sollten Verbraucher grundsätzlich vorsichtig sein. Beispiele hierfür sind ortsunabhängige 0800er- und 032er-Rufnummern sowie Mobilfunknummern. Die Bundesnetzagentur schaltet regelmäßig solche Rufnummern ab, wenn sie missbraucht werden, sagt deren Sprecher. Wettbewerbsrechtlich sei es unzulässig, wenn eine Ortsansässigkeit beziehungsweise Ortsnähe nur vorgetäuscht ist.
Ein Streitpunkt, der immer wieder auftaucht, ist der Preis einer Leistung. Es kann vorkommen, dass bei Handwerkern Arbeiten berechnet werden, die gar nicht getätigt wurden. Oder dass bei Handyreparaturen Zusatzkosten aufgelistet werden, die vorher nicht transparent gemacht wurden. Vor der Bestellung muss der Anbieter Kunden den Gesamtpreis einschließlich aller Steuern und Abgaben nennen, soweit dieser im Voraus berechnet werden kann, fasst der Bundesverband der Verbraucherzentralem zusammen. Anbieter müssten zudem auf alle zusätzlichen Fracht-, Liefer- oder Versandkosten hinweisen. Sonst dürfen diese nicht berechnet werden. Vor allem ältere Kunden sind hier oft zu nachgiebig und begleichen die Rechnung.
Wer den Angeboten im Internet nicht recht trauen mag, sollte auf örtliche Anbieter setzen. Denn: „Örtliche Unternehmen unterliegen einer gewissen sozialen Kontrolle, weil sie einen Ruf zu verlieren haben“, so der Sprecher der Bundesnetzagentur
Quelle: dpa/tmn