Strahlen gegen Gelenkschmerzen

Im Ambulanten Zentrum für Strahlentherapie geht es nicht nur um Krebsbehandlung.

Strahlentherapie, das verbinden viele mit Krebsbehandlung. Aber „Strahlentherapie kann mehr“, sagen Privatdozent Dr. Jochen Willner und Prof. Dr. Ludwig Keilholz. Sie sind Chefärzte der Klinik für Strahlentherapie der Klinikum Bayreuth GmbH und beide auch im Ambulanten Zentrum für Strahlentherapie tätig. Hier behandeln sie immer öfter auch Patienten mit orthopädischen Problemen. „In vielen Fällen können wir ihnen Schmerzen nehmen und Mobilität schenken“.

Die niedrig dosierte Strahlentherapie ist seit vielen Jahren ein Schwerpunkt der experimentellen und klinischen Forschung von Prof. Keilholz. Er weiß: Sie wirkt positiv auf entzündliche Prozesse – und die sind es, die bei entzündlich degenerativen Erkrankungen an Gelenken oft enorme Schmerzen verursachen.

<em>Fersensporn Schulterentzündungen oder Tennisellenbogen sprechen gut auf Bestrahlung an Viele Patienten leben danach jahrelang schmerzfrei bestätigen die Chefärzte der Klinik für Strahlentherapie am Klinikum Bayreuth Foto Andreas Harbach<em>

Im Klinikum Bayreuth nutzen die Strahlentherapeuten für diese Röntgenreizbestrahlung die neueste Generation von Linearbeschleuniger. „Wir können zwar einen Knorpelverschleiß nicht heilen, aber wir können die Schmerzen deutlich lindern. Nach der Therapie leben viele Patienten über einen langen Zeitraum – auch über Jahre – schmerzfrei oder zumindest mit weniger Beschwerden. Das ist ein enormer Gewinn an Lebensqualität und Mobilität“, sagt Prof. Keilholz.

Gute Erfolgschancen

Die Erfolgsrate liegt bei durchschnittlich 80 Prozent. „Insbesondere Fersensporn, Schulterentzündungen oder Tennisellenbogen sprechen meist gut auf eine Bestrahlung an“, sagt Prof. Keilholz. Aber auch Schmerzen an der Achillessehne kann eine Bestrahlung deutlich lindern.

Der Weg ins Ambulante Zentrum

Der größte Vorteil für den Patienten: Die Behandlung ist verglichen mit einer längeren Schmerztherapie sehr nebenwirkungsarm und schmerzfrei. Aber Strahlen bleiben Strahlen. „Wir nehmen die Beratung im Vorfeld daher sehr ernst“, erklärt Willner. Sagt aber auch: „Das Krebs-Risiko ist schon ab einem Alter von 40 Jahren verschwindend gering und wird mit zunehmendem Alter immer noch kleiner.“

Die Diagnose sollte vorab der Haus- oder Facharzt stellen. Er ist es auch, der die Überweisung ins Ambulante Zentrum ausstellt, mit der sich Patienten dann direkt an das Ambulante Zentrum wenden. Eine Therapie umfasst dann in der Regel sechs Termine innerhalb von zwei bis drei Wochen.

TERMINVERGABE UNTER:
Ambulantes Zentrum –
Fachbereich Strahlentherapie:
Tel.: 0921 400-3610
E-Mail: strahlentherapiesekretariat@klinikum-bayreuth.de

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Tipp des Monats

Osteoporose vorbeugen: Bewegung macht die Knochen stabiler

Damit die Knochen stark bleiben, braucht es nicht nur eine Ernährung, in der ordentlich Calcium steckt. Warum auch Bewegung so wichtig ist.

Knochen müssen regelmäßig belastet werden, um stabil zu bleiben und weniger schnell zu brechen. Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) hin. Belastung für die Knochen heißt: Bewegung.

Ob Fußballtraining, Joggen, Pilates oder Radfahren: Vor allem dann, wenn es sportlich wird, regt Bewegung den Knochenstoffwechsel an.

„Dies geschieht durch die Muskeln, die am Knochen ziehen. Sie geben das Signal, mehr Calcium in das Skelettsystem zu transportieren und einzulagern“, so Prof. Uwe Maus von der DGOU. Dadurch gewinnen die Knochen an Stabilität – und auch Osteoporose wird vorgebeugt.

Auch die Ernährung zahlt auf die Knochenstärke ein

Besonders wichtig ist Sport übrigens für Kinder und Jugendliche. Denn bei ihnen baut sich die Knochenmasse noch auf.

Ganz ohne die Ernährung geht es aber nicht. Wichtig ist daher, reichlich Calcium zu sich zu nehmen – etwa durch Lebensmittel wie Milch, Hartkäse, Mineralwasser oder Spinat. Damit der Körper das gut verwerten kann, braucht es Vitamin D. Das bildet der Körper mithilfe von Sonnenlicht, es steckt aber auch in fettem Seefisch wie Hering oder Lachs.