Drei Tipps für gesunde Füße:

Ob Winter oder Sommer: Sie spielen immer eine tragende Rolle – die Füße. Nichtsdestotrotz neigen die meisten Menschen dazu, sie zu vernachlässigen. Doch wie lassen sich unsere Füße und damit der gesamte Bewegungsapparat fit halten und vor Verletzungen schützen?

Andreas Stommel, leitender Physiotherapeut des Bonner Zentrums für Ambulante Rehabilitation, gibt drei Alltagstipps für einen gesunden Auftritt.

Tipp 1: Bitte barfuß!

„Mit Schuhen und Socken schnüren wir unsere Füße regelrecht ein. Dadurch verschlechtert sich nicht nur die Durchblutung, auch die Muskeln und Bänder werden in ihrer Aktivität eingeschränkt. Wer dauerhaft zu kleine Schuhe trägt, bekommt möglicherweise Fehlstellungen wie Hallux valgus oder Hammerzehen. Allerdings gelten auch zu große Schuhe als schädlich: Sind sie zu weit, findet der Fuß keinen Halt und verrutscht beim Abrollen. Dadurch werden die Zehen bei jedem Schritt genauso gestaucht wie in einem zu kleinen Schuh. Gleichzeitig ist an der Ferse zu viel Platz, sodass der Fuß aus dem Schuh schlappt. Dies verändert den natürlichen Gang und belastet somit die Gelenke. Personen, die den ganzen Tag enge Schuhe tragen, verlernen auf Dauer richtig zu laufen und die Muskulatur sowie Gelenkkapseln erschlaffen. Um die Fußmuskulatur zu stärken und die Gelenke damit langfristig zu entlasten, laufen Menschen am besten barfuß und achten bewusst auf ihren Gang sowie das richtige Abrollen der Füße.“

Fußgymnastik ist ein wertvoller Ausgleich für die sitzende Lebensweise und die Ruhigstellung der Füße in den Schuhen. Foto: Klaudius Dziuk - Aesthetische Fotografie

Tipp 2: Gymnastik für die Füße

„Um gesundheitlichen Problemen vorzubeugen und mögliche chirurgische Eingriffe zu vermeiden, sollten Erwachsene ihre Füße mit spezieller Gymnastik gezielt trainieren. Als gute Übung empfehle ich meinen Patienten immer klassisches Spreizen der Zehen, um die Muskulatur zu stärken und mögliche Fehlstellungen zu umgehen. Aber auch sogenanntes Zehenkrallen bietet sich an. Dabei strecken und beugen sie ihre Zehen Richtung Körper und wieder zurück. Diese Übung hilft dabei, die Zehengelenke beweglich zu halten und die Durchblutung zu fördern, da es sich um einen Bewegungsablauf der Füße handelt, den es im Alltag normalerweise nicht gibt. Darüber hinaus rate ich zum sogenannten ‚kurzen Fuß‘. Bei dieser Übung sollen Patienten die Fersen fest auf den Boden stellen, den Ballen aufdrücken und die zuvor gespreizten und gestreckten Zehen auf den Boden aufsetzen. Nun ziehen sie abwechselnd den Vorfuß zum Körper heran und schieben die Ferse vor, ohne den Fuß tatsächlich zu bewegen. Dadurch wird die Muskulatur der Fußsohle gestärkt, was wiederum die Stellung der anderen Körpergelenke verbessert. Zusätzlich sollten sich Büroangestellte, die viel sitzen, zum Ausgleich regelmäßig bewegen und Dehnübungen in den Büroalltag integrieren.“

Tipp 3: Fußmassage

„Fast alle Menschen kümmern sich um die Pflege ihrer Haare, Nägel und ihrer Haut – dabei vergessen sie aber häufig ihre Füße. Auch diese brauchen Zuwendung, beispielsweise in Form von Fußmassagen. Dabei stimuliert der Masseur bestimmte Triggerpunkte am Fuß, um Verhärtungen zu lösen. Aber auch mithilfe von kleinen Faszienrollen oder sogenannten Foot Rollern lassen sich Verspannungen der beanspruchten Fußsehnen lösen. Um einem möglichen Kitzelreiz vorzubeugen, übt der Massierende ausreichend Druck auf die Füße aus.“

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Tipp des Monats

Osteoporose vorbeugen: Bewegung macht die Knochen stabiler

Damit die Knochen stark bleiben, braucht es nicht nur eine Ernährung, in der ordentlich Calcium steckt. Warum auch Bewegung so wichtig ist.

Knochen müssen regelmäßig belastet werden, um stabil zu bleiben und weniger schnell zu brechen. Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) hin. Belastung für die Knochen heißt: Bewegung.

Ob Fußballtraining, Joggen, Pilates oder Radfahren: Vor allem dann, wenn es sportlich wird, regt Bewegung den Knochenstoffwechsel an.

„Dies geschieht durch die Muskeln, die am Knochen ziehen. Sie geben das Signal, mehr Calcium in das Skelettsystem zu transportieren und einzulagern“, so Prof. Uwe Maus von der DGOU. Dadurch gewinnen die Knochen an Stabilität – und auch Osteoporose wird vorgebeugt.

Auch die Ernährung zahlt auf die Knochenstärke ein

Besonders wichtig ist Sport übrigens für Kinder und Jugendliche. Denn bei ihnen baut sich die Knochenmasse noch auf.

Ganz ohne die Ernährung geht es aber nicht. Wichtig ist daher, reichlich Calcium zu sich zu nehmen – etwa durch Lebensmittel wie Milch, Hartkäse, Mineralwasser oder Spinat. Damit der Körper das gut verwerten kann, braucht es Vitamin D. Das bildet der Körper mithilfe von Sonnenlicht, es steckt aber auch in fettem Seefisch wie Hering oder Lachs.