Spielerisch gegen Demenz:

So gelingt geistiges Training.

 

Eine Partie Schach unter Freunden oder ein bisschen Sudoku auf der Couch. Geistige Herausforderungen tun dem Hirn gut. Spaß statt Zwang sollte dabei aber die Devise sein.

Jeder wünscht sich, dass das Gehirn noch bis ins hohe Alter gute Dienste leistet. Anders gesagt: Dass man geistig fit bleibt. Doch kann man den Kopf trainieren?

Ja! Und man sollte es sogar, erklärt die Neurologin Prof. Dorothee Saur: Indem man sein Gehirn fordert, schafft man eine Art Reserve, die es widerstandsfähiger macht, wenn es mit Krankheiten konfrontiert ist. „Deshalb ist es gut, wenn man das Hirn fordert – auch im Alter“, sagt die leitende Oberärztin der Klinik und Poliklinik für Neurologie am Universitätsklinikum Leipzig.

„Es geht um Gedächtnis, Wissen, Kombinationsgabe. Das kann man auf leichtfüßige Weise trainieren“, sagt Psychologe Siegbert Warwitz. Auch Wortratespiele regen den Geist an. Etwa, indem immer mit dem zweiten Teil eines Wortes ein neues gebildet werden muss. „Der eine sagt: Hundehütte. Der nächste sagt dann: Hüttenkäse. Und so weiter.“

<em>Foto Karolin Krämerdpa tmn<em>

 

Allerdings gibt es eine Einschränkung: Geistiges Training klingt immer auch nach Zwang. Genau das sollte es aber nicht sein, wie die Altersforscherin Prof. Maria Cristina Polidori sagt. Sie ist Leiterin der klinischen Altersforschung der Klinik II für Innere Medizin am Universitätsklinikum Köln. Besser ist: Man nimmt etwas, was man wirklich gerne macht, und trainiert das Gehirn damit. Denn sonst kann die Tätigkeit, die das Hirn fördern sollte, das Gegenteil bewirken. Polidori: „Man beginnt etwa, eine neue Sprache zu lernen, nimmt aber nichts auf – und dann bekommt man Angst: Bin ich dumm oder habe ich bereits Demenz?“ Sie rät generell, nicht nur Denkspiele und Rätsel zu machen. „Also Schach und Sudoku – gerne! Aber nur, wenn es Spaß bringt und man das mit anderen Aktivitäten kombiniert, die nicht wie geistiges Training wirken.“ Zum Beispiel neue Gerichte in der Küche ausprobieren oder im Garten arbeiten.

Um Krankheiten wie Demenz vorzubeugen, sei Training für das Hirn generell nur eine Säule der Vorbeugung, betont die Altersforscherin. Körperliche Bewegung, gute Ernährung sowie soziale Kontakte und das allgemeine Wohlbefinden seien mindestens ebenso wichtig.

Bei allem Gedächtnistraining auf eigene Faust gilt: Wer den Eindruck hat, vergesslich zu werden, sollte umgehend zu einem Neurologen oder Altersmediziner gehen, betont Polidori. Dies müsse abgeklärt werden. dpa-tmn

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Tipp des Monats

Osteoporose vorbeugen: Bewegung macht die Knochen stabiler

Damit die Knochen stark bleiben, braucht es nicht nur eine Ernährung, in der ordentlich Calcium steckt. Warum auch Bewegung so wichtig ist.

Knochen müssen regelmäßig belastet werden, um stabil zu bleiben und weniger schnell zu brechen. Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) hin. Belastung für die Knochen heißt: Bewegung.

Ob Fußballtraining, Joggen, Pilates oder Radfahren: Vor allem dann, wenn es sportlich wird, regt Bewegung den Knochenstoffwechsel an.

„Dies geschieht durch die Muskeln, die am Knochen ziehen. Sie geben das Signal, mehr Calcium in das Skelettsystem zu transportieren und einzulagern“, so Prof. Uwe Maus von der DGOU. Dadurch gewinnen die Knochen an Stabilität – und auch Osteoporose wird vorgebeugt.

Auch die Ernährung zahlt auf die Knochenstärke ein

Besonders wichtig ist Sport übrigens für Kinder und Jugendliche. Denn bei ihnen baut sich die Knochenmasse noch auf.

Ganz ohne die Ernährung geht es aber nicht. Wichtig ist daher, reichlich Calcium zu sich zu nehmen – etwa durch Lebensmittel wie Milch, Hartkäse, Mineralwasser oder Spinat. Damit der Körper das gut verwerten kann, braucht es Vitamin D. Das bildet der Körper mithilfe von Sonnenlicht, es steckt aber auch in fettem Seefisch wie Hering oder Lachs.