Mit persönlichen Informationen sollte man sehr zurückhaltend sein.
In der Lokalzeitung tauchen die Fälle in unschöner Regelmäßigkeit auf: Berichte über ältere Menschen, die Opfer von Dieben oder angeblichen Enkeln geworden sind. Besonders „beliebt“ sind die Maschen „Falscher Bankmitarbeiter“ und „Falsche Polizisten“.
Gespräch sofort beenden
Falsche Bankmitarbeiter geben bei einem Anruf vor, dass „Sicherheitseinstellungen“ vorgenommen werden müssten. Die angezeigte Telefonnummer entspricht oft der Rufnummer des Bankinstituts, sie wurde von den Betrügern manipuliert. Der oder die Angerufene werden gebeten, PINs, TANs oder andere Zugangsdaten zu nennen, damit die entsprechende „Sicherheitsstufe“ eingestellt werden könne. Das Gespräch sollte man sofort beenden und auf keinen Fall Geheimzahlen oder Zugangsdaten durchgeben, man hat hier mit hoher Wahrscheinlichkeit einen Betrüger am Telefon.
Andere Kriminelle geben sich am Telefon als Polizisten aus und erkundigen sich unter Vorwänden nach den finanziellen Verhältnissen ihrer Opfer. Dann behaupten sie, dass Geld- und Wertsachen zu Hause nicht sicher seien. Deshalb werde ein Polizist in Zivil vorbeikommen, um alles „in Sicherheit“ zu bringen.
Bei einer Variante des Tricks fordern die falschen Polizisten ihre Opfer dazu auf, umgehend Bankkonto und -depot zu räumen und das Geld nach Hause zu holen, denn beim Kreditinstitut sei es nicht mehr sicher. Zu Hause solle man das Geld dann einem vermeintlichen Polizisten übergeben. Die Betrüger haben es besonders häufig auf alleinstehende, ältere und hilfsbedürftige Menschen abgesehen.
Die meisten Bankinstitute verfügen über eine Abteilung, die sich mit solchen Fällen befasst. Sie sind nicht nur für die Aufklärung von Verbrechen, sondern insbesondere auch für die Prävention zuständig. Dabei geht es zum einen um die Überwachung verdächtiger Finanztransaktionen, zum anderen sind alle Bankmitarbeiter aufgerufen, vermeintliche Betrugsversuche dort zu melden.
Der falsche „Generalbevollmächtigte“
Finanzexperten berichten von einem Fall: Sie hatten die Info von einer Filiale bekommen, dass ein angeblicher Generalbevollmächtigter vom Konto einer 80-jährigen Kundin 120 000 Euro abholen möchte. Auf dem Konto befand sich ein Guthaben von 500 000 Euro. Ihre internen Recherchen ergaben, dass die Generalvollmacht erst vor Kurzem bei einem Notar eingerichtet worden war. Das Finanz-Team wurde stutzig und kontaktierte das Betrugsdezernat der Polizei. Dort war der Generalbevollmächtigte bereits als Betrüger bekannt. Für die Auszahlung der 120 000 Euro wurde ein Termin in der Filiale vereinbart. Dabei konnte der Täter von der Polizei festgenommen werden. Er war Taxifahrer und hatte die Vermögenssituation der Seniorin bei einer Tour in Erfahrung gebracht. djd