Pflege von Angehörigen mit dem eigenen Leben vereinbaren.

Vier von fünf Pflegebedürftigen in Deutschland werden zu Hause betreut. In den meisten Fällen erfolgt die Pflege durch ihre Angehörigen, denn Kinder oder auch Enkel fühlen sich häufig verpflichtet, ihren Verwandten beizustehen und sie zu unterstützen. Auch wenn dieser Gedanke äußerst löblich ist, vergessen sich die Pflegenden häufig selbst oder sie sind mit den Aufgaben schnell überfordert.
Urlaub oder eigene Erkrankungen werden vernachlässigt beziehungsweise ignoriert. Auf Dauer schadet diese zusätzliche Belastung sowohl der Gesundheit als auch der Psyche.

Wissen aneignen

Egal ob durch eine Erkrankung oder das voranschreitende Alter – eine Pflegebedürftigkeit kann viele Ursachen haben. Übernehmen Angehörige die Betreuung, stellt die richtige Vorbereitung einen wichtigen Punkt dar. Um Unklarheiten zu beseitigen, bieten sich spezielle Ratgeberbücher an. Sie erklären, was bei einer häuslichen Betreuung auf Angehörige zukommt, beispielsweise der richtige Umgang mit Menschen mit Demenz. Zudem geben solche Ratgeber Betroffenen auch die richtigen Anlaufstellen für weitergehende Fragen an die Hand. Ebenfalls notwendig: ein Gespräch mit dem Pflegebedürftigen, in dem alle Wünsche und Bedürfnisse besprochen werden, damit er sich nicht übergangen fühlt. Damit die Betreuung langfristig gut verläuft, sollten Angehörige auf die Signale ihres Körpers hören. Chronische Rückenschmerzen, Schlafstörungen oder auch eine anhaltende Motivationslosigkeit beziehungsweise Müdigkeit stellen erste Anzeichen für eine Überarbeitung dar. Regelmäßige Auszeiten oder auch ein Hobby zum Ausgleich helfen Betroffenen abzuschalten und neue Kraft zu tanken.

Um die eigene Gesundheit zu schützen, sollten pflegende Angehörige rechtzeitig auf ihr Bauchgefühl hören und sich Unterstützung suchen. Foto: Viacheslav Yakobchuk/Adobe Stock

Gleichgewicht schaffen

Betreuung von Angehörigen stellt ein zeitaufwändiges und häufig kräftezehrendes Unterfangen dar und kann nicht soeben nebenher bewältigt werden. Nicht nur die körperliche Anstrengung sowie die emotionale Belastung, sondern auch der Spagat zwischen Job und Privatleben führen dazu, dass pflegende Verwandte sich schnell überfordert fühlen. Eine gelegentliche Auszeit ist deshalb sehr wichtig.

Verhinderungs- & Kurzzeitpflege in Anspruch nehmen

Betroffene sollten daher ihren gesetzlichen Anspruch auf Verhinderungs- und Kurzzeitpflege – auch Ersatzpflege genannt – unbedingt wahrnehmen. Dabei handelt es sich um eine Vertretung, wenn die eigentliche Pflegeperson krank, im Urlaub oder anderweitig verhindert ist. Besitzt der Betreuungsbedürftige mindestens den Pflegegrad 2, können insgesamt bis zu acht Wochen Ersatzpflege pro Jahr genommen werden. Die Kosten übernimmt größtenteils die Pflegeversicherung.

Besonders empfehlenswert: eine sogenannte 24-Stunden-Kraft für diesen Zeitraum engagieren. Die meist osteuropäische Kraft zieht bei den Betroffenen zu Hause ein und unterstützt sie in allen Bereichen. So erhalten pflegende Angehörige den wohlverdienten Erholungsurlaub, wissen ihre Angehörigen aber trotzdem professional versorgt, ohne dass sie ihr gewohntes Umfeld verlassen müssen. Borgmeier Public Relations

Nach oben scrollen
2021_Logo_Schrift_Vorteilhaft-leben_Initiative_blanko

Tipp des Monats

Osteoporose vorbeugen: Bewegung macht die Knochen stabiler

Damit die Knochen stark bleiben, braucht es nicht nur eine Ernährung, in der ordentlich Calcium steckt. Warum auch Bewegung so wichtig ist.

Knochen müssen regelmäßig belastet werden, um stabil zu bleiben und weniger schnell zu brechen. Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) hin. Belastung für die Knochen heißt: Bewegung.

Ob Fußballtraining, Joggen, Pilates oder Radfahren: Vor allem dann, wenn es sportlich wird, regt Bewegung den Knochenstoffwechsel an.

„Dies geschieht durch die Muskeln, die am Knochen ziehen. Sie geben das Signal, mehr Calcium in das Skelettsystem zu transportieren und einzulagern“, so Prof. Uwe Maus von der DGOU. Dadurch gewinnen die Knochen an Stabilität – und auch Osteoporose wird vorgebeugt.

Auch die Ernährung zahlt auf die Knochenstärke ein

Besonders wichtig ist Sport übrigens für Kinder und Jugendliche. Denn bei ihnen baut sich die Knochenmasse noch auf.

Ganz ohne die Ernährung geht es aber nicht. Wichtig ist daher, reichlich Calcium zu sich zu nehmen – etwa durch Lebensmittel wie Milch, Hartkäse, Mineralwasser oder Spinat. Damit der Körper das gut verwerten kann, braucht es Vitamin D. Das bildet der Körper mithilfe von Sonnenlicht, es steckt aber auch in fettem Seefisch wie Hering oder Lachs.