Durch richtige Be- und Entlastung die Bandscheiben elastisch halten.
Unser Rücken muss Tag für Tag einiges aushalten. Je nach Art der Tätigkeit, die man tagsüber ausführt, wird unsere Wirbelsäule unterschiedlich belastet. Damit unsere Wirbelsäule beweglich ist, befinden sich zwischen den einzelnen Wirbelkörpern die Bandscheiben. Sie wirken wie Stoßdämpfer zwischen den Wirbeln und federn den Druck, der ständig auf diese wirkt, ab. Ernährt wird die Bandscheibe durch die Bewegung, da eine Druckveränderung stattfindet und damit der Flüssigkeitshaushalt im Kern der Bandscheibe reguliert wird.
Wann sprechen wir von einem Bandscheibenvorfall?
Schädlich für die Bandscheiben ist eine starke Dauerlast, durch z. B. zu langes Sitzen, durch Tragen zu hoher Lasten wie auch durch ein zu starkes Übergewicht oder durch eine zu schwache Rumpfmuskulatur. Nachts können sich die Bandscheiben wieder erholen. Im Liegen können sie wieder Flüssigkeit aufnehmen. Sie saugen sich wie ein Schwamm voll und speichern die Flüssigkeit, gewinnen somit wieder an Elastizität.
Mit zunehmendem Alter und durch übermäßige und falsche Belastung nutzen sich die Bandscheiben ab. Wenn der äußere Faserring beschädigt oder instabil ist, kann es dazu kommen, dass sich der innere Gallertkern hervorwölbt oder gar aus dem Ring heraustritt. Dann sprechen wir von einem Bandscheibenvorfall. Dieser kann möglicherweise gar keine Schmerzen verursachen und über Jahre hinweg unbemerkt bleiben. Er kann allerdings auch, wenn er auf den Spinalnerv trifft, sehr heftige Schmerzen auslösen. Je nachdem, wo der Bandscheibenvorfall auftritt, ob im oberen oder im unteren Bereich der Wirbelsäule, lokalisieren sich die Schmerzen unterschiedlich. So können diese bei einem Vorfall in der Halswirbelsäule bis in die Arme und im Bereich der Lendenwirbelsäule bis in die Beine ausstrahlen, können Taubheitsgefühle und/oder gar Lähmungserscheinungen hervorrufen.
Das können wir beeinflussen!
Die altersbedingte Abnutzung der Bandscheiben oder anatomische Veranlagungen können wir nicht beeinflussen. Was wir aber beeinflussen können, ist unser Körpergewicht und unsere Bewegung. Wir wissen, was unseren Bandscheiden schadet. Also können wir diese Risikofaktoren gezielt vermeiden und durch geeignete Maßnahmen einem Bandscheibenvorfall vorbeugen, indem wir auf ein gesundes Körpergewicht achten, dem Körper zwischendurch entsprechende Erholungsphasen bieten, damit sich die Bandscheiben wieder mit Flüssigkeit auffüllen können, indem wir unserer Wirbelsäule ausreichend Bewegung bieten und Fehlbelastungen vermeiden.
Wann sollte man einen Spezialisten zu Rate ziehen?
Sollte es trotz aller präventiven Maßnahmen dennoch zu einem Bandscheibenvorfall kommen, sollte man einen Spezialisten zu Rate ziehen. Der erste Anlaufpunkt ist immer der Hausarzt. Dieser wird dann, je nach Schwere, mit konservativen Maßnahmen beginnen oder zur weiteren Abklärung und Behandlung zu einem Facharzt für Physikalische und Rehabilitative Medizin oder zu einem Neurochirurgen überweisen. Dieser wird zunächst die konservative Therapie optimieren oder, insofern die konservative Therapie keinen Erfolg zeigt, den Bandscheibenvorfall durch einen neurochirurgischen Eingriff beseitigen. Klinikum BS
Dr. med. Katharina Blum-Reum
Fachärztin für Physikalische und Rehabilitative Medizin
Fachärztin für Anästhesiologie
Zusatzbezeichnung: Spezielle Schmerztherapie
Medizinisches Versorgungszentrum Bad Salzungen GmbH
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