Karin Böhm und Andrea Weydenhammer die Leiterin des Fachbereichs Soziale Hilfen am Landratsamt Bayreuth Sprechzeiten im Amt nach telefonischer Terminvereinbarung<br >Quelle Nordbayerischer Kurier Ausgabe 27122018

Karin Böhm: „Digitalisierung und alternative Wohnformen sind zukunftsweisend für die Generation 60plus“

Seit Oktober 2018 ist Karin Böhm im Landratsamt beschäftigt und hat gleich zwei neue Aufgaben zu bewältigen: zum einen die allgemeine Seniorenarbeit, zum anderen die Wohnberatung, die aus Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales gefördert wird.  „Für mich passen diese Bereiche perfekt zusammen, denn vor allem die Generation 60plus sowie behinderte Menschen haben viele Fragen zur aktuellen Wohnsituation“, so Böhm. Für die Zukunft hat sie eine klare Vision für die älteren Bürgerinnen und Bürger der Region  ins Auge gefasst und sieht dabei auch „Vorteilhaft leben“ in einer wichtigen Rolle.

Frau Böhm, was sind Ihre konkreten Aufgaben als Seniorenbeauftragte?

„Eine meiner wichtigsten Aufgaben ist die Zusammenarbeit mit den ehrenamtlichen Seniorenbeauftragten der landkreiszugehörigen Städte, Märkte und Gemeinden. Es ist für mich sehr wichtig, über alle seniorenrelevanten Aktivitäten im Landkreis gut informiert zu sein. Daher stehe ich  für Gespräche und Anregungen, die direkt von den Bürgerinnen und Bürgern kommen, zur Verfügung, um herauszufinden, was die Generation besonders beschäftigt. Zudem berate ich zum Thema häusliche Versorgung bei Unterstützungsbedarf, Pflegebedürftigkeit und  bei Fragen zur Wohnungsanpassung. Bei letzterem sind auch Termine vor Ort im eigenen Zuhause möglich.“

Was sind die häufigsten Fragen der Generation 60plus?

„Ein großes Problem sind plötzlich auftretende Einschränkungen  der Mobilität oder zunehmende Pflegebedürftigkeit. Viele Menschen machen sich in fitten Zeiten keine Gedanken darum, wie es im Ernstfall weitergehen kann. Sie kommen dann zu mir und ich leite sie an passende Hilfsangebote weiter. Damit immer der beste Ansprechpartner gefunden werden kann, freue ich mich über Kontaktaufnahmen von entsprechenden Dienstleistern oder Tipps von Betroffenen, um unser Netzwerk zu erweitern.
Zum anderen spielt das Thema Demenz eine wichtige Rolle. Gerade Angehörige von Demenzpatienten suchen oft Rat und wissen in bestimmten Situationen nicht weiter, obwohl es ein großes Hilfsangebot gibt. Jede Kommune ist dazu aufgefordert, die Bevölkerung für dieses Thema zu sensibilisieren , um die Lebensbedingungen von Demenzkranken und ihren Familien zu verbessern. “

Wie stellen Sie sich die Zukunft der Generation 60plus in Stadt und Landkreis Bayreuth vor?

„Generell wünsche ich mir, dass älteren Menschen ein noch größeres Veranstaltungs- und Informationsangebot offensteht, als das bisher schon der Fall ist. Hier wird nicht nur  von den Seniorenbeauftragten der Gemeinden gute Arbeit geleistet, sondern auch von Vereinen und Kirchen Was meiner Meinung nach künftig eine tragende Rolle spielen sollte und wird, ist die Digitalisierung. Die Gruppe der Silver Surfer wächst und damit auch die Möglichkeit, über das Internet Angebote zu finden, die der jeweiligen Situation entsprechen, beispielsweise Mitfahrgelegenheiten. Gerade in diesem Zusammenhang finde ich eine Plattform wie ‚Vorteilhaft leben‘ nicht nur zeitgemäß, sondern auch sehr hilfreich .

Vielfältige Möglichkeiten sollten außerdem am  Wohnungsmarkt bereitgestellt werden. Das Thema ‚Alternative Wohnformen‘ finde ich sehr zukunftsweisend. Wenn sich Menschen zusammenfinden, die sich im Alltag gegenseitig unterstützen  und im hohen Alter vielleicht zusammen eine Betreuungs- oder Pflegekraft beschäftigen, kann das doch nur positiv sein.“

„Vorteilhaft leben“ beschäftigt sich mit den Bedürfnissen der Generation 60plus. Was halten Sie von der Initiative?

„Die Interessen der älteren Menschen sind breit gefächert. Die einen sind noch sehr aktiv und unternehmungslustig, andere müssen sich mit Aspekten wie Pflege oder bestimmten Krankheiten auseinandersetzen. Ich finde es sehr gut, dass versucht wird, diese Bandbreite widerzuspiegeln und nützliche Tipps, Informationen und Hilfestellungen an die Hand zu geben. Mit dem neu entstandenen Portal gelingt dies natürlich noch besser!“

Kontakt

Karin Böhm
Allgemeine Seniorenarbeit und Wohnberatung
Landratsamt Bayreuth
Markgrafenallee 5, 95448 Bayreuth
Tel: (0921) 728-509
Mail: Karin.Boehm@lra-bt.bayern.de

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Tipp des Monats

Osteoporose vorbeugen: Bewegung macht die Knochen stabiler

Damit die Knochen stark bleiben, braucht es nicht nur eine Ernährung, in der ordentlich Calcium steckt. Warum auch Bewegung so wichtig ist.

Knochen müssen regelmäßig belastet werden, um stabil zu bleiben und weniger schnell zu brechen. Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) hin. Belastung für die Knochen heißt: Bewegung.

Ob Fußballtraining, Joggen, Pilates oder Radfahren: Vor allem dann, wenn es sportlich wird, regt Bewegung den Knochenstoffwechsel an.

„Dies geschieht durch die Muskeln, die am Knochen ziehen. Sie geben das Signal, mehr Calcium in das Skelettsystem zu transportieren und einzulagern“, so Prof. Uwe Maus von der DGOU. Dadurch gewinnen die Knochen an Stabilität – und auch Osteoporose wird vorgebeugt.

Auch die Ernährung zahlt auf die Knochenstärke ein

Besonders wichtig ist Sport übrigens für Kinder und Jugendliche. Denn bei ihnen baut sich die Knochenmasse noch auf.

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