Die Myrrhe besitzt entzündungshemmende Eigenschaften.
Die Myrrhe gehört zu den ältesten Heilmitteln der Menschheit. Gerade in der Weihnachtszeit wird vielen Kirchgängern die frühe Bedeutung der Myrrhe bewusst. Schon die Weisen aus dem Morgenland beschenkten das neugeborene Jesuskind neben Gold und Weihrauch auch mit Myrrhe, einem der wertvollsten Güter der damaligen Zeit. Die Pflanze war seinerzeit nicht nur Opfergabe für Götter und Könige und ein Zeichen der Heiligung, sondern auch ein begehrtes Arzneimittel.
Bedeutendes Heilmittel
Nach der Weihnachtsgeschichte bei Matthäus haben die Sterndeuter das neugeborene Kind in Betlehem mit Gold, Weihrauch und Myrrhe beschenkt – letztere waren damals genauso wertvoll wie Gold. Auch als Arzneimittel wurde die Myrrhe schon früh verwendet. „Seit dem 5. Jahrhundert vor Christus wurde sie von den Griechen zur Wundbehandlung, bei chronischem Husten, Asthma und Entzündungen der Mundhöhle eingesetzt. Arabische Ärzte legten dann um 1000 nach Christus den Schwerpunkt der Anwendungen auf den Magen-Darm-Bereich, was auch von europäischen Ärzten des Mittelalters übernommen wurde.
Die Myrrhe besitzt entzündungshemmende Eigenschaften, senkt den Spannungszustand der glatten Darmmuskulatur und lindert so Darmkrämpfe. In den letzten Jahren wurden die aus der Erfahrungsmedizin schon lange bekannten Wirkungen der biblischen Arzneipflanze in verschiedenen Studien näher untersucht. Eine aktuelle Untersuchung an der Universität Regensburg liefert jetzt einen weiteren Baustein, um die entzündungshemmenden Effekte von Myrrhe auf molekularbiologischer Ebene zu erklären: Ein in der Myrrhe enthaltener Inhaltsstoff hemmt ein Membranprotein, das die Entzündungsprozesse von chronischen Darmerkrankungen fördert. „Unsere Ergebnisse ergänzen damit einen weiteren Erklärungsansatz, wie und warum die Arzneipflanze Myrrhe bei entzündlichen Darmerkrankungen wirksam eingesetzt werden kann“, erklärt Prof. Dr. Jörg Heilmann von der Universität Regensburg. AKZ