Geriatrie an der Klinikum Bayreuth GmbH unter neuer Leitung.
Mit Univ.-Prof. Dr. Hans Jürgen Heppner begrüßt die Klinikum Bayreuth GmbH ihren neuen Direktor der Klinik für Geriatrie. Heppner ist gleichzeitig auch der erste extern berufene Professor für den Medizincampus Oberfranken. Für die Zukunft der Geriatrie hat er klare Ideen und Vorstellungen, die er in Bayreuth umsetzen und lehren möchte.
Herr Prof. Dr. Heppner, warum haben Sie sich für die Klinikum Bayreuth GmbH entschieden?
Univ.-Prof. Dr. Hans Jürgen Heppner: „Der wichtigste Grund ist, dass es hier eine neue, interessante Struktur entsteht. Die Klinikum Bayreuth GmbH wird mit dem Medizincampus akademisch, sie wird universitär. Mit jungen Menschen zu arbeiten, Entwicklungsarbeiten zu leisten, von Anfang an dabei zu sein und etwas zu gestalten, das macht Spaß. Der zweite wichtige Grund ist die Geriatrie in Bayreuth, die schon 1986 als Modellklinik für Bayern etabliert wurde. Es ist schön, an so einem renommierten Haus arbeiten und die Geriatrie jetzt auf dem modernen Weg begleiten zu dürfen.
Was reizt Sie an der Geriatrie?
Ich bin gelernter Internist, Intensiv- und Notfallmediziner. Ich habe am Anfang auf einer Intensivstation gearbeitet, habe bisschen in die Notaufnahme reinschnuppern dürfen und festgestellt, dass alte Menschen gelegentlich im System benachteiligt werden. Ich möchte, dass ältere Menschen in ihren eigenen vier Wänden wohnen und ihre Gesundheit managen können. Gerade in den vergangenen zehn Jahren hat sich vieles getan, die Geriatrie wird zunehmend aktiv von anderen Fachdisziplinen angefragt.
Alterstraumatologie scheint ein Bereich zu sein, den Sie ausbauen wollen. Was sind da Ihre Gedanken?
Ältere Menschen, die sich etwas gebrochen haben, werden an der Klinikum Bayreuth GmbH unfallchirurgisch versorgt – auch mit der Expertise, wie man mit älteren Menschen umgehen kann. Die Geriatrie hat sich auch bisher schon um diese Patienten gekümmert. Aber wir haben noch keinen standardisierten Ablaufplan, sind noch kein zertifiziertes Zentrum. Wir müssen Rettungskräfte schulen, damit sie wissen, wo sie eine qualifizierte Anlaufstelle finden. Das ist mir aus zwei Gründen wichtig: Zum einen werden die Fallzahlen zunehmen, immer häufiger passieren Freizeitunfälle mit Senioren. Zum anderen gibt es die gesetzliche Vorgabe, dass man zum Beispiel hüftnahe Frakturen ohne Geriatrie operieren, aber nicht mehr abrechnen können wird. Studien haben gezeigt, dass bundesweit 2000 Menschen weniger sterben, wenn man zusammenarbeitet.
Die Klinikum Bayreuth GmbH hat die Voraussetzungen für eine optimale Zusammenarbeit zwischen Unfallchirurgie und Geriatrie. Und: Es gibt ein Entlassmanagement und einen Sozialdienst, der sich um häusliche Unterstützung kümmert.
Was sind Ihre ersten Ziele hier an der Klinikum Bayreuth GmbH?
Die Tagesklinik sollte meiner Meinung nach zeitnah optimiert werden. Das Konzept der Tagesklinik ist sehr gut, der Patient ist tagsüber bei uns und wir können seine Versorgung übernehmen. Dazu muss er nicht stationär hier sein. Wir belassen dem Patienten ein gutes Stück Eigenverantwortlichkeit, versorgen ihn und ermöglichen soziale Kontakte. Verbesserungen in der Tagesklinik wären zudem ein klares Signal an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.