Bundesregierung plant den Besitz und Genuss zu erlauben.

Gras, Haschisch, Marihuana – Cannabis hat viele Namen und gilt landläufig als weiches, harmloses Rauschmittel. Laut aktuellem Koalitionsvertrag plant die Bundesregierung den Besitz und Genuss eben dieser Substanz gesetzlich zu erlauben. Durch das erleichterte Essen, Rauchen oder Inhalieren dieser Droge steigt allerdings das Risiko ernsthafter, negativer Folgen für die mentale Gesundheit.
„Konsumenten wollen ein Hochgefühl erleben. Dabei glauben sie häufig, dass die vorübergehende Wirkung der Substanz keine weiteren Schäden verursacht. Doch das ist ein Irrtum“, betont Klaus-Dirk Kampz, Geschäftsführer der My Way Psychiatrische Klinik in Eckenhagen und erklärt, inwiefern Cannabis mit psychischen Erkrankungen in Zusammenhang steht.

Unterschiedliche Wirkungsweisen

Viele Menschen denken bei Cannabis an berauschende Zustände, die sich oft durch intensive Sinneswahrnehmungen, gesteigerte Kreativität und überschwängliche Lachanfälle äußern. Während der Wirkstoff CBD Konsumenten beruhigt, kommt es durch den Bestandteil THC zu Bewusstseinsveränderungen. Entsprechend sorgt die Einnahme zumeist für Glücksgefühle und Entspannung. „Doch jede Medaille hat zwei Seiten“, weiß Kampz. Da die Substanz die Psyche beeinflusst, kann Cannabis statt Euphorie auch Angst und Panik hervorrufen. Die Wirkung hängt unter anderem von den Erfahrungen der Anwender mit der Droge und von ihrem mentalen Zustand ab. Befindet sich jemand in einer schlechten Gemütsverfassung, kann das Rauchen von Joints düstere Gedanken und Gefühle fördern.

Aufgrund möglicher negativer Wirkungen stellt der Konsum besonders für psychisch vorerkrankte Personen eine Gefahr dar. „Vor allem bei Menschen mit Depressionen und Angststörungen beeinträchtigt Cannabis den Krankheitsverlauf. Kommt es letztlich zur Abhängigkeit, gilt es neben den psychischen Leiden zusätzlich die Drogensucht zu bekämpfen, was den Heilungsprozess erschwert.

Laut aktuellem Koalitionsvertrag plant die Bundesregierung den Besitz und Genuss dieser Substanz gesetzlich zu erlauben. Jedoch gibt es auch hier ein gesundheitliches Risiko. Foto: chokniti - stock.adobe.com

Risiko für die mentale Genesung

Ob die Substanz auch zur Entstehung psychischer Probleme führt, ist zwar nicht erwiesen, jedoch deuten einige Studien darauf hin, dass ein intensiver Konsum das Risiko erhöht“, erklärt Kampz. Grund dafür sind die Symptome eines schlechten Trips: gestörte Selbstwahrnehmung, Panikattacken, Realitätsverlust oder Verfolgungswahn. Sie ähneln denen von Depressionen, Angststörungen und Schizophrenie. „Manifestieren sich drogeninduzierte, negative Gefühle sowie Gedanken, schädigen sie dauerhaft die Psyche.

Besonders wenn Personen Cannabis häufig sowie in sehr jungen Jahren zu sich nehmen und eine genetische Veranlagung beispielsweise für eine der Krankheiten besteht, steigt die Wahrscheinlichkeit langfristiger Folgen“, so Kampz weiter. Durch wiederholten Konsum entwickeln Betroffene schon nach wenigen Wochen oder sogar Tagen eine Toleranz. Unterbrechen sie die Einnahme, kommt es deshalb zu Entzugserscheinungen.
Unabhängig davon, ob psychische Probleme durch die Einnahme oder nach einem Entzug entstehen, bedarf es einer Behandlung. „Stellen Betroffene oder Angehörige Symptome wie Antriebslosigkeit, Niedergeschlagenheit und Interessensverlust fest, empfiehlt sich eine gründliche Untersuchung durch Fachärzte“, betont Kampz.

Hilfe holen

Liegt eine mentale Erkrankung vor, bieten sich ambulante Therapien an. Dazu zählen unter anderem Methoden der kognitiven Verhaltenstherapie oder Tiefenpsychologie.

Bei Bedarf verschreiben Ärzte gegebenenfalls eine medikamentöse Behandlung. „Helfen diese Maßnahmen nicht oder wurde eine schizophrene Störung festgestellt, könnten Betroffene eine psychiatrische Klinik aufsuchen. Dort bekommen sie eine intensive stationäre Betreuung, um den Leidensdruck zu reduzieren“, verdeutlicht Kampz abschließend. Borgmeier Public Relations

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Tipp des Monats

Osteoporose vorbeugen: Bewegung macht die Knochen stabiler

Damit die Knochen stark bleiben, braucht es nicht nur eine Ernährung, in der ordentlich Calcium steckt. Warum auch Bewegung so wichtig ist.

Knochen müssen regelmäßig belastet werden, um stabil zu bleiben und weniger schnell zu brechen. Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) hin. Belastung für die Knochen heißt: Bewegung.

Ob Fußballtraining, Joggen, Pilates oder Radfahren: Vor allem dann, wenn es sportlich wird, regt Bewegung den Knochenstoffwechsel an.

„Dies geschieht durch die Muskeln, die am Knochen ziehen. Sie geben das Signal, mehr Calcium in das Skelettsystem zu transportieren und einzulagern“, so Prof. Uwe Maus von der DGOU. Dadurch gewinnen die Knochen an Stabilität – und auch Osteoporose wird vorgebeugt.

Auch die Ernährung zahlt auf die Knochenstärke ein

Besonders wichtig ist Sport übrigens für Kinder und Jugendliche. Denn bei ihnen baut sich die Knochenmasse noch auf.

Ganz ohne die Ernährung geht es aber nicht. Wichtig ist daher, reichlich Calcium zu sich zu nehmen – etwa durch Lebensmittel wie Milch, Hartkäse, Mineralwasser oder Spinat. Damit der Körper das gut verwerten kann, braucht es Vitamin D. Das bildet der Körper mithilfe von Sonnenlicht, es steckt aber auch in fettem Seefisch wie Hering oder Lachs.