Grad der Behinderung kann Rentnern Steuererklärung ersparen

Mit der Rentenerhöhung zum 1. Juli dürften künftig mehr Ruheständler zur Abgabe einer Steuererklärung verpflichtet sein. Mit einem bewilligten Grad der Behinderung kann diese Pflicht aber entfallen.

Berlin Rund 21 Millionen Ruheständler bekommen ab dem 1. Juli mehr Rente – und zwar genau 4,57 Prozent. Aufgrund der höheren Einnahmen sind einige der Rentner erstmals zur Abgabe einer Steuererklärung verpflichtet und müssen im Zuge dessen womöglich auch Teile ihrer Rente versteuern. 

Laut einer Berechnung des Verbraucherportals Finanztip betrifft das Rentnerinnen und Rentner bei Renteneintritt 2024 mit einer Bruttojahresrente von mehr als 16.434 Euro. Abzüglich üblicher Sonderausgaben für Kranken- und Pflegeversicherung, den geltenden Pauschbeträgen und ihres Rentenfreibetrags läge ihre Rente dann nämlich oberhalb des Grundfreibetrags von derzeit 11.604 Euro. 

Wer früher in Rente gegangen ist, darf aufgrund des dann noch geltenden höheren Rentenfreibetrags mehr verdienen. Ruheständler mit einem Renteneintritt im Jahr 2010 dürfen Finanztip zufolge zum Beispiel noch rund 19.573 Euro Rente bekommen, ohne eine Steuererklärung abgeben zu müssen. Bei weiteren Einkünften oder hohen abzugsfähigen Ausgaben können die Zahlen abweichen.

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Die Höhe des jährlichen Steuerfreibetrages richtet sich nach dem Grad der Behinderung (GdB). Damit können Rentnerinnen und Rentner eventuell der Pflicht zur Abgabe einer Steuererklärung entgehen. Foto: Rawpixel.com - stock.adobe.com

Antrag wird beim zuständigen Versorgungsamt gestellt

Unter gewissen Umständen können Ruheständler der Pflicht zur Abgabe einer Steuererklärung aber entgehen, wie der Bundesverband Lohnsteuerhilfevereine (BVL) mitteilt. Nämlich dann, wenn sie weitere steuermindernde Sachverhalte geltend machen können. Das geht zum Beispiel, wenn sie eine Beeinträchtigung haben und deswegen einen Grad der Behinderung (GdB) bewilligt bekommen. 

Schon mit einem GdB von 20 profitieren Steuerzahlerinnen und Steuerzahler von einem zusätzlichen Freibetrag in Höhe von 384 Euro pro Jahr. Bei einem GdB von 50 sind es 1.140 Euro, für hilflose Menschen wächst der zusätzliche Freibetrag sogar auf 7.400 Euro an. In Verbindung mit dem Merkzeichen „aG“ für eine außergewöhnliche Gehbehinderung oder „TBI“ für Taubblindheit, wird die Steuerlast ab einem GdB von 80 um weitere 4.500 Euro geschmälert. Hilflose Personen bekommen diese Erleichterung ebenfalls. Laut BVL könnte sich der maximale Freibetrag durch den GdB so auf 11.900 Euro pro Jahr belaufen.

Der Tipp von BVL-Geschäftsführer Erich Nöll: „Wenn ein Pflegegrad beantragt wird, sollte zeitgleich immer ein Antrag auf Feststellung eines Grades der Behinderung und der entsprechenden Merkzeichen gestellt werden.“ Nur so können Steuerzahlerinnen und Steuerzahler den Behinderten-Pauschbetrag in Anspruch nehmen. Den entsprechenden Antrag stellen Betroffene bei ihrem örtlichen Versorgungsamt.

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Tipp des Monats

Osteoporose vorbeugen: Bewegung macht die Knochen stabiler

Damit die Knochen stark bleiben, braucht es nicht nur eine Ernährung, in der ordentlich Calcium steckt. Warum auch Bewegung so wichtig ist.

Knochen müssen regelmäßig belastet werden, um stabil zu bleiben und weniger schnell zu brechen. Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) hin. Belastung für die Knochen heißt: Bewegung.

Ob Fußballtraining, Joggen, Pilates oder Radfahren: Vor allem dann, wenn es sportlich wird, regt Bewegung den Knochenstoffwechsel an.

„Dies geschieht durch die Muskeln, die am Knochen ziehen. Sie geben das Signal, mehr Calcium in das Skelettsystem zu transportieren und einzulagern“, so Prof. Uwe Maus von der DGOU. Dadurch gewinnen die Knochen an Stabilität – und auch Osteoporose wird vorgebeugt.

Auch die Ernährung zahlt auf die Knochenstärke ein

Besonders wichtig ist Sport übrigens für Kinder und Jugendliche. Denn bei ihnen baut sich die Knochenmasse noch auf.

Ganz ohne die Ernährung geht es aber nicht. Wichtig ist daher, reichlich Calcium zu sich zu nehmen – etwa durch Lebensmittel wie Milch, Hartkäse, Mineralwasser oder Spinat. Damit der Körper das gut verwerten kann, braucht es Vitamin D. Das bildet der Körper mithilfe von Sonnenlicht, es steckt aber auch in fettem Seefisch wie Hering oder Lachs.