Blasenschwäche kann man mit Training in den Griff bekommen.

Es ist nie zu spät, um den Körper in Schwung zu bringen. Auch Menschen mit Inkontinenz können ein aktives Leben in Gesellschaft führen – wenn sie ihren Beckenboden fit machen. Harninkontinenz ist eine Erkrankung wie jede andere. Millionen Menschen sind weltweit davon betroffen. Trotzdem reden die wenigsten darüber – aus Scham.

Dementsprechend gehen Experten von einer hohen Dunkelziffer aus. Dabei können Männer und Frauen ihre Blasenschwäche mit regelmäßigem Training in den Griff bekommen. Denn der Beckenboden ist nichts anderes als ein Muskelgeflecht. Es bildet den Boden für Becken und Bauchorgane. Schwangerschaft, Blasensenkung, Prostataoperationen oder Übergewicht können das Muskelgeflecht schwächen und zu Inkontinenz führen.

Mit spezieller Gymnastik gewinnen Betroffene wieder mehr Kontrolle über ihre Blase. Wer zum Beispiel regelmäßig mit der Kegelübung trainiert, lernt die Schließmuskeln anzuspannen, zu halten und anschließend wieder zu entspannen.

Mit zunehmender Stärkung des Beckenbodens können Menschen mit Inkontinenz ein aktives Leben in Gesellschaft führen. Foto: Getty Images/Hero Images/Ontex/akz-o

Hilfe suchen & Lebensqualität erhöhen

Laut Weltgesundheitsorganisation sind mehr als 200 Millionen Menschen von Inkontinenz betroffen. So können bei Frauen etwa Schwangerschaft, Geburt und Wechseljahre die Harnwege und die umgebenden Muskeln beeinträchtigen. Mehrere Studien belegen, dass Inkontinenz bei Frauen die Lebensqualität stärker beeinträchtigen kann als Diabetes oder Herzinsuffizienz. Die Studien ergaben allerdings auch, dass nur zwei Prozent der Frauen sich an ihre Freunde oder Familien wenden, um Hilfe und Rat zu erhalten.

Eine vergrößerte Prostata, beschädigte Blasenmuskeln und neurologische Erkrankungen wie Diabetes – die Liste der Auslöser für Inkontinenz bei Männern ist lang. Leider reden Männer noch seltener als Frauen über ihr Problem. Statt sich Hilfe zu suchen, verschweigen sie ihre Blasenschwäche, was andere, schwerwiegende Erkrankungen nach sich ziehen kann. Ohne medizinische Hilfe verringern Männer ihre Lebensqualität und gefährden sich selbst. akz-o

So wird die Übung richtig ausgeführt:

• Setzen Sie sich bequem hin
• Atmen Sie aus und spannen Sie dabei Ihre Schließmuskeln an
• Halten Sie die Spannung für drei Sekunden.
• Atmen Sie ein und entspannen Sie die Muskeln für drei Sekunden
• Wiederholen Sie dies zehnmal

Führen Sie diese Übung zweimal täglich durch.

Mit zunehmender Stärkung des Beckenbodens können Spannung und Anspannung zwei Sekunden länger gehalten und die Übung häufiger in den Tagesablauf eingebaut werden. Auch Kniebeugen oder Yoga-Übungen stärken den Beckenboden. Wer wegen des Trainings unsicher ist, sollte vorher den Arzt um Rat fragen. Je nach Schweregrad der Inkontinenz gibt der Mediziner ein Rezept für die notwendigen Pflegeprodukte.
Mit regelmäßigem Beckenbodentraining, eventuell kombiniert mit einem dezenten Hygieneprodukt, steht einem aktiven Leben außerhalb der eigenen vier Wände nichts im Weg. Mehr Infos zum Thema Inkontinenz finden Sie auf www.inkontinenz.de

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Tipp des Monats

Osteoporose vorbeugen: Bewegung macht die Knochen stabiler

Damit die Knochen stark bleiben, braucht es nicht nur eine Ernährung, in der ordentlich Calcium steckt. Warum auch Bewegung so wichtig ist.

Knochen müssen regelmäßig belastet werden, um stabil zu bleiben und weniger schnell zu brechen. Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) hin. Belastung für die Knochen heißt: Bewegung.

Ob Fußballtraining, Joggen, Pilates oder Radfahren: Vor allem dann, wenn es sportlich wird, regt Bewegung den Knochenstoffwechsel an.

„Dies geschieht durch die Muskeln, die am Knochen ziehen. Sie geben das Signal, mehr Calcium in das Skelettsystem zu transportieren und einzulagern“, so Prof. Uwe Maus von der DGOU. Dadurch gewinnen die Knochen an Stabilität – und auch Osteoporose wird vorgebeugt.

Auch die Ernährung zahlt auf die Knochenstärke ein

Besonders wichtig ist Sport übrigens für Kinder und Jugendliche. Denn bei ihnen baut sich die Knochenmasse noch auf.

Ganz ohne die Ernährung geht es aber nicht. Wichtig ist daher, reichlich Calcium zu sich zu nehmen – etwa durch Lebensmittel wie Milch, Hartkäse, Mineralwasser oder Spinat. Damit der Körper das gut verwerten kann, braucht es Vitamin D. Das bildet der Körper mithilfe von Sonnenlicht, es steckt aber auch in fettem Seefisch wie Hering oder Lachs.