Aua! Wenn Rücken und Nacken vom Sitzen schmerzen

Na, sitzen Sie auch in diesem Moment? Das tun wir ohnehin ziemlich viel, und dann lädt auch noch die dunkle Jahreszeit zum Verweilen auf dem Sofa ein. Experten-Tipps gegen das Krank-Sitzen.

Regelmäßige Bewegung fördert eine gesunde Wirbelsäule. Foto: dpa-tmn/Annette Riedl

Ob auf der Arbeit, in der Freizeit beim Lesen oder Spielen am Computer – langes Sitzen fördert Rücken- und Nackenprobleme, sagt Neurochirurg und Wirbelsäulenexperte Munther Sabarini von der Berliner Avicenna-Klinik. Doch er hat auch Tipps, für mehr Rückengesundheit

Wie Sitzen die Wirbelsäule belastet

„Sitzen belastet den Rücken in weitaus höherem Maß als Stehen oder Gehen“, so Sabarini. Das Gewicht des gesamten Oberkörpers laste hierbei auf der Lendenwirbelsäule und dem Becken, beim Sitzen erhöhe sich der Druck auf die Rückenpartie um etwa 150 Prozent gegenüber dem Stehen

Sitzt man dann noch viel und womöglich falsch, kann’s weh tun: Fehlhaltungen begünstigen sie eine Verkürzung der Muskulatur. Häufige Folge: Rücken- und Nackenschmerzen. Durch eine dauerhaft krumme Sitzhaltung kann es auch zu einem sogenannten Rundrücken (Hyperkyphose), einer Krümmung der Wirbelsäule, kommen.

Sie haben’s im Nacken? Dann ist vielleicht das Smartphone mit schuld. Blickt man auf Handy oder Tablet, senkt sich der Kopf oft um etwa 45 Grad – so wirken bis zu 20 Kilogramm auf die Halswirbelsäule. Auf Dauer führt dies zu starker Anspannung der Nackenmuskulatur und Beanspruchung der kleinen Gelenke zwischen den Wirbeln. Und zu verspannten Muskeln und Nackenschmerzen.

Aufstehen und bewegen

Regelmäßiger Sport tut gut und kann auch Rückenproblemen vorbeugen, klar. Aber das reiche nicht, um das Sitzen auszugleichen. Deshalb sollte Bewegung aktiv in den Alltag integriert werden. Etwa so:

Treppe statt Fahrstuhl nehmen.

Beim Telefonieren aufstehen und umhergehen.

Regelmäßig kleine Pausen einlegen, um sich zu dehnen.

Spaziergänge an der frischen Luft – selbst wenige Minuten regen Kreislauf und Durchblutung an.

Besser sitzen, wenn's schon sein muss

Um die Belastung zu minimieren, sollte der Bildschirm stets auf Augenhöhe sein, sodass der Kopf möglichst gerade bleibt. Auch die Sitzposition ist entscheidend: Am Schreibtisch sollten Ober- und Unterschenkel sowie Arme in einem 90-Grad-Winkel positioniert sein, die Füße flach auf dem Boden. Häufiges Wechseln der Position hält die Wirbelsäule flexibel. Dpa

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Tipp des Monats

Osteoporose vorbeugen: Bewegung macht die Knochen stabiler

Damit die Knochen stark bleiben, braucht es nicht nur eine Ernährung, in der ordentlich Calcium steckt. Warum auch Bewegung so wichtig ist.

Knochen müssen regelmäßig belastet werden, um stabil zu bleiben und weniger schnell zu brechen. Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) hin. Belastung für die Knochen heißt: Bewegung.

Ob Fußballtraining, Joggen, Pilates oder Radfahren: Vor allem dann, wenn es sportlich wird, regt Bewegung den Knochenstoffwechsel an.

„Dies geschieht durch die Muskeln, die am Knochen ziehen. Sie geben das Signal, mehr Calcium in das Skelettsystem zu transportieren und einzulagern“, so Prof. Uwe Maus von der DGOU. Dadurch gewinnen die Knochen an Stabilität – und auch Osteoporose wird vorgebeugt.

Auch die Ernährung zahlt auf die Knochenstärke ein

Besonders wichtig ist Sport übrigens für Kinder und Jugendliche. Denn bei ihnen baut sich die Knochenmasse noch auf.

Ganz ohne die Ernährung geht es aber nicht. Wichtig ist daher, reichlich Calcium zu sich zu nehmen – etwa durch Lebensmittel wie Milch, Hartkäse, Mineralwasser oder Spinat. Damit der Körper das gut verwerten kann, braucht es Vitamin D. Das bildet der Körper mithilfe von Sonnenlicht, es steckt aber auch in fettem Seefisch wie Hering oder Lachs.