Krebsvorsorge kann Leben retten

Krebsfrüherkennungsprogramme erlauben
zusätzliche Untersuchungen

Umfragen zufolge fürchten sich fast sieben von zehn Menschen vor der Diagnose Krebs. Nach Angaben der Deutschen Krebshilfe erkranken jedes Jahr 510 000 Menschen hierzulande neu. Die gute Nachricht: Etwa die Hälfte aller erwachsenen Krebspatient*innen kann heute geheilt werden. So ermutigt das Infozentrum für Prävention und Früherkennung (IPF) anlässlich des Weltkrebstages, den 4. Februar 2021, zu aktiver Vorsorge mit den Früherkennungsprogrammen der gesetzlichen Krankenkassen.

Krebs-Screening in Deutschland

An dem gesetzlichen Krebsfrüherkennungsprogramm, auch Krebs-Screening oder Krebsvorsorge genannt, können alle Versicherten ab einem bestimmten Alter teilnehmen. Das Programm umfasst Untersuchungen zur Früherkennung von Brustkrebs, Darmkrebs, Gebärmutterhalskrebs, Hautkrebs und Prostatakrebs. Labortests unterstützen die Früherkennung. Mittels Stuhltest suchen Mediziner*innen nach Blut im Stuhl, das auf bösartige Veränderungen im Darm hinweisen kann; ein Abstrich spürt Zellveränderungen im Gebärmutterhals auf. Wird Darmkrebs früh erkannt, stehen die Heilungschancen sehr gut: Nach fünf Jahren leben noch 86 bis 97 von 100 Patient*innen. Bei Gebärmutterhalskrebs liegt die Heilungschance im frühen Stadium bei ungefähr 90 Prozent.

An dem gesetzlichen Krebsfrüherkennungsprogramm können alle Versicherten ab einem bestimmten Alter teilnehmen. Foto: Markus Mainka - stock.adobe.com

Besondere Vorsorgeangebote kennen und nutzen

Das Risiko, an Krebs zu erkranken, ist nicht für alle Menschen gleich. Sind Familienmitglieder bereits betroffen oder liegen Erkrankungen vor, die Krebs begünstigen, kann eine eigene Krebserkrankung wahrscheinlicher werden. Die Krebsfrüherkennungsprogramme erlauben dann häufig zusätzliche Untersuchungen. Zum Beispiel Darmkrebs: Bei familiärer Vorbelastung sollte die Früherkennung bereits zehn Jahre vor dem Alter beginnen, in dem bei dem Familienmitglied die Krankheit erstmals aufgetreten ist. Für Menschen mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen startet die Vorsorge meist ebenfalls früher. Betroffene sollten mit ihren Ärzt*innen besprechen, welche zusätzlichen Untersuchungen in Frage kommen.

Mehr erfahren

Weitere Informationen enthalten der Beitrag „Im Fokus: Krebs“ auf www.vorsorge-online.de sowie das IPF-Faltblatt „Personalisierte Medizin bei Krebs“. Es kann heruntergeladen oder bestellt werden. IPF

Krebsmedizin wird immer besser

Den Tumor sichtbar machen: Große Fortschritte haben bildgebende Verfahren gemacht

Biomarker, künstlich sichtbar gemachte Krebszellen und elektrische Felder gegen Tumoren: Was früher als Science-Fiction gegolten hätte, ist heute aktueller Stand in der Krebsmedizin.

Große Fortschritte haben bildgebende Verfahren gemacht. Etwa die Positronen-Emissions-Tomografie (PET), die auch das Münchner LMU Klinikum einsetzt.

Die PET nutzt eine schwach radioaktiv markierte Substanz, Tracer genannt, die Patienten gespritzt wird. Tumoren haben im Vergleich zu gesundem Gewebe einen veränderten Stoffwechsel. Daher nehmen sie mehr Tracer auf und werden so im PET-Bild besser sichtbar. Diese Methode erlaubt es in Kombination mit Computertomografie (CT), den Krebs sehr präzise von gesundem Gewebe abzugrenzen.

Das ist gerade für die Strahlentherapie entscheidend. Die verbesserte Diagnostik ist besonders wichtig im Kampf gegen schwer behandelbare Krebsarten, wie zum Beispiel das Glioblastom. Dieser Hirntumor kann schnell tief in Hirngewebe hineinwachsen und es zerstören.

Der Übergang zwischen Tumor und gesundem Gewebe ist fließend. Glioblastome können durch Operationen meist nicht komplett entfernt werden; es folgen Strahlen- und Chemotherapie.

Die Therapie mit TTFields wird bei Glioblastom-Patienten mithilfe eines tragbaren Geräts begleitend zur Erhaltungschemotherapie eingesetzt. akz-o

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Tipp des Monats

Osteoporose vorbeugen: Bewegung macht die Knochen stabiler

Damit die Knochen stark bleiben, braucht es nicht nur eine Ernährung, in der ordentlich Calcium steckt. Warum auch Bewegung so wichtig ist.

Knochen müssen regelmäßig belastet werden, um stabil zu bleiben und weniger schnell zu brechen. Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) hin. Belastung für die Knochen heißt: Bewegung.

Ob Fußballtraining, Joggen, Pilates oder Radfahren: Vor allem dann, wenn es sportlich wird, regt Bewegung den Knochenstoffwechsel an.

„Dies geschieht durch die Muskeln, die am Knochen ziehen. Sie geben das Signal, mehr Calcium in das Skelettsystem zu transportieren und einzulagern“, so Prof. Uwe Maus von der DGOU. Dadurch gewinnen die Knochen an Stabilität – und auch Osteoporose wird vorgebeugt.

Auch die Ernährung zahlt auf die Knochenstärke ein

Besonders wichtig ist Sport übrigens für Kinder und Jugendliche. Denn bei ihnen baut sich die Knochenmasse noch auf.

Ganz ohne die Ernährung geht es aber nicht. Wichtig ist daher, reichlich Calcium zu sich zu nehmen – etwa durch Lebensmittel wie Milch, Hartkäse, Mineralwasser oder Spinat. Damit der Körper das gut verwerten kann, braucht es Vitamin D. Das bildet der Körper mithilfe von Sonnenlicht, es steckt aber auch in fettem Seefisch wie Hering oder Lachs.