Klinikum Bayreuth setzt bei Patienten neuartigen Sensor ein
Seit Miriam Schraml die Diagnose Diabetes Typ I bekam, begleitet sie die Angst, in gefährlichen Unterzucker zu geraten. Im Klinikum Bayreuth setzten Ärzte ihr nun einen Sensor unter die Haut ein, der diese Angst nimmt: Dieser misst ihre Glukosekonzentration, überträgt den Wert in eine App und warnt bei zu hohen und zu niedrigen Werten.
„Bisher mussten Patienten aktiv werden und ihren Zuckerspiegel bei den Geräten abfragen“, erklärt Privatdozent Dr. Steffen Mühldorfer, Chefarzt der Klinik für Gastroenterologie. Das neue Eversense XL CGM System, das von Roche Diabetes Care vertrieben wird, übermittelt die Zuckerwerte automatisch an die Eversense App auf dem Handy. Mit der Übermittlung ist eine Alarmfunktion verbunden. Der Sensor, der bis zu einem halben Jahr unter der Haut bleiben kann, ist mit einem Transmitter auf der Haut gekoppelt. Dieser warnt Patienten durch Vibration vor gefährlicher Über- oder Unterzuckerung. Dann bleibt noch genug Zeit, um zu reagieren. Die lückenlose Übermittlung der Glukose-Daten deckt auch nächtliche Hyperglykämien, also Überzuckerungen, auf.
In Stadt und Landkreis Bayreuth ist die Klinikum Bayreuth GmbH die derzeit einzige Einrichtung, die diesen Sensor anbietet. Das Diabetesteam um Privatdozent Dr. Steffen Mühldorfer und Privatdozent Dr. Jürgen Dolderer, Leiter der Plastischen Chirurgie, arbeiten Hand in Hand. „Wir haben bei uns im Klinikum dafür die optimalen Voraussetzungen“, sagt Dolderer.
„Wenn der Patient einverstanden ist, können die Daten an uns überspielt werden. Wir können dann beraten, ohne dass der Patient selbst ins Haus kommen muss“, so Mühldorfer weiter.
EXPERTENKONTAKT:
Klinikum Bayreuth GmbH
Klinik für Gastroenterologie und Diabetologie
Chefarzt: Privatdozent Dr. Steffen Mühldörfer
Preuschwitzer Straße 101
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