Wie Pflegebedürftige das passende Versorgungsmodell finden

Plötzlich auftretende Pflegebedürftigkeit, beispielsweise infolge einer akuten Krankheit, stellt eine große Herausforderung für die gesamte Familie dar: Die meisten Betroffenen und ihre Angehörigen wünschen sich eine Betreuung in den eigenen vier Wänden – jedoch lässt sich dieses Pflegekonzept häufig nicht ohne Unterstützung meistern.

Betreuung für alle Lebenslagen

Um zu entscheiden, welche Pflegeform sich am besten eignet, sollten Familien sich intensiv mit den verschiedenen Möglichkeiten auseinandersetzen. Bei einer externen Lösung wählen Betroffene zwischen einer stationären Versorgung, bei der sie in einem Altersheim leben, oder einer Unterbringung in einer Wohngruppe, in der sie gemeinsam mit anderen leben und zusätzlich von Fachpersonal versorgt werden. Mithilfe eines ambulanten Dienstes oder der sogenannten 24-Stunden-Betreuung dagegen können Pflegebedürftige weiterhin in ihren eigenen vier Wände bleiben. 

Foto: as/Pixel-Shot

Beim 24-StundenModell lebt die Betreuungskraft mit den Pflegebedürftigen für zwei bis drei Monate unter einem Dach, bevor sie wieder nach Hause reist und eine andere Pflegekraft ihren Platz einnimmt. Insbesondere in Deutschland ist dies in Kombination mit einer Unterstützung durch Verwandte ein häufig genutztes Konzept. Hier bietet sich Betroffenen ein Höchstmaß an Aufmerksamkeit und die Möglichkeit, ein weiterhin größtenteils selbstbestimmtes Leben im gewohnten Umfeld zu führen. Auch bei diesem Modell gilt das deutsche Arbeitszeitgesetz und Betreuungskräfte dürfen maximal 48 Stunden die Woche arbeiten. Um eine dauerhafte Lösung zu finden, sollten Angehörige und Pflegebedürftige die regionalen Möglichkeiten prüfen und gegebenenfalls mehrere Modelle ausprobieren, bis sie sich endgültig entscheiden.

Betreuung ist kein starrer Prozess, er unterliegt einer gewissen Dynamik, weshalb die Situation fortlaufend von allen Beteiligten beobachtet und neu bewertet wird. Auch eine Kombination aus verschiedenen Konzepten kann möglich sein: Angehörige übernehmen beispielsweise einen Teil der Fürsorge und eine Betreuungskraft aus Osteuropa unterstützt umfassend.

Individuelle Situation als Leitfaden

Um ein passendes Betreuungskonzept zu finden, sollte insbesondere der Pflegegrad des Betroffenen berücksichtigt werden. Wenn bei der Prüfung des medizinischen Dienstes der Krankenkassen eine Pflegebedürftigkeit festgestellt wurde, erhält der Versicherte einen Pflegegrad zwischen eins und fünf. Bei Personen mit höherer Staffelung wie Stufe vier oder fünf gestaltet sich ein Leben in den eigenen vier Wänden häufig als Herausforderung, die es zu meistern gilt. Mit einer guten Planung und der Einbindung des Pflegedienstes kann eine 24-Stunden-Betreuung jedoch gut gelingen.

Wohnsituation anpassen

Aber auch die individuelle Wohnsituation spielt eine Rolle. Im besten Fall lässt sich das Eigenheim behindertengerecht einrichten – beispielsweise mit einer ebenerdigen Wohnung oder einer befahrbaren Dusche. Nicht jedes Wohnkonzept eignet sich für jeden Pflegebedürftigen gleichermaßen. Während Menschen mit Parkinson im fortgeschrittenen Stadium eine permanente Betreuung benötigen, reicht in anderen Fällen eine häusliche Versorgung häufig aus. Borgmeier

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Tipp des Monats

Osteoporose vorbeugen: Bewegung macht die Knochen stabiler

Damit die Knochen stark bleiben, braucht es nicht nur eine Ernährung, in der ordentlich Calcium steckt. Warum auch Bewegung so wichtig ist.

Knochen müssen regelmäßig belastet werden, um stabil zu bleiben und weniger schnell zu brechen. Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) hin. Belastung für die Knochen heißt: Bewegung.

Ob Fußballtraining, Joggen, Pilates oder Radfahren: Vor allem dann, wenn es sportlich wird, regt Bewegung den Knochenstoffwechsel an.

„Dies geschieht durch die Muskeln, die am Knochen ziehen. Sie geben das Signal, mehr Calcium in das Skelettsystem zu transportieren und einzulagern“, so Prof. Uwe Maus von der DGOU. Dadurch gewinnen die Knochen an Stabilität – und auch Osteoporose wird vorgebeugt.

Auch die Ernährung zahlt auf die Knochenstärke ein

Besonders wichtig ist Sport übrigens für Kinder und Jugendliche. Denn bei ihnen baut sich die Knochenmasse noch auf.

Ganz ohne die Ernährung geht es aber nicht. Wichtig ist daher, reichlich Calcium zu sich zu nehmen – etwa durch Lebensmittel wie Milch, Hartkäse, Mineralwasser oder Spinat. Damit der Körper das gut verwerten kann, braucht es Vitamin D. Das bildet der Körper mithilfe von Sonnenlicht, es steckt aber auch in fettem Seefisch wie Hering oder Lachs.