Wissen was gut tut
Leben mit Inkontinenz: Tipps zur Ernährung bei Blasenschwäche
Viele Menschen sind mit dem Problem vertraut: Ob beim Niesen, Husten, Lachen, beim Sport oder bei schwerem Heben, immer wieder gehen aus Versehen ein paar Tropfen Urin in die Hose. In Deutschland leiden Schätzungen zufolge rund fünf Millionen Menschen an Blasenschwäche. Doch mit dem richtigen Wissen lassen sich die Beschwerden in den Griff bekommen. Neben Beckenbodentraining und ausreichendem Trinken spielt vor allem die Ernährung dabei eine große Rolle. Hier sind vier wichtige Tipps.
Welche Lebensmittel sind bekömmlich
Zahlreiche Nahrungsmittel sind säurehaltig oder enthalten viel Kalium. Sie wirken harntreibend. Darunter sind viele Obst- und Gemüsesorten, etwa Orangen, Bananen, Tomaten, Kartoffeln, Spargel. Müssen Betroffene auf die Vitaminspender verzichten? Nein, sie komplett vom Speiseplan zu streichen, wäre schade. Wer unter Blasenschwäche leidet, sollte aber herausfinden, welche Lebensmittel guttun.
Für ein paar Wochen ein sogenanntes Ernährungstagebuch zu führen, hilft herauszufinden, welche Lebensmittel einem gut bekommen. Betroffene notieren darin, was sie gegessen haben und wie sie sich danach fühlen. Im Internet gibt es zahlreiche Vorlagen.
Mit einer daraus resultierenden Ernährungsumstellung und einem dezenten Hilfsprodukt können Betroffene ein aktives Leben führen. Blähende Lebensmittel wie Kohl oder stopfende wie bittere Schokolade belasten den Beckenboden bei Blasenschwäche zusätzlich. Auch scharfes Essen reizt die Blase und beschleunigt die Verdauung. Hier hilft es, Gewürze wie Chili, Ingwer und Pfeffer einzuschränken.
Die Blasenfunktion unterstützen
Kürbiskerne helfen dank ihrer Mineralien, die Blasenfunktion zu stärken. Schon ein bis zwei Löffel pro Tag, etwa im Müsli oder Salat, reichen. Cranberrys wirken antibakteriell und schützen die empfindliche Blasenschleimhaut. Rote, gelbe und dunkelgrüne Gemüsesorten enthalten viel Beta-Carotin, das diese ebenso stärkt. Karotten, rote Paprika und Spinat gehören deshalb auf den Speiseplan.
Ebenso Nüsse, Vollkornbrot, Naturreis, Fisch, Geflügel und Käse. Als Vitamin-B-Spender regulieren sie das vegetative Nervensystem und helfen, den zu frühen „Blase voll“-Reiz ans Gehirn zu verhindern. djd