Aktiv gegen Corona:
So schützen Sie sich und Ihre Lunge

Dr. Claus Steppert, Chefarzt am Klinikum Bayreuth: Impfungen in diesem Jahr besonders wichtig.

Hygienevorschriften, Maskenpflicht, Kontaktbeschränkungen. Die meisten Vorgaben, die im Zusammenhang mit Corona stehen, sagen uns, was wir nicht tun sollten oder dürfen. Doch kann man wirklich nur abwarten? Nicht unbedingt, sagt Dr. Claus Steppert, Chefarzt der Klinik für Pneumologie, Thoraxonkologie, Schlaf- und Beatmungsmedizin. Abstand halten bleibt nach wie vor die wichtigste Regel. Aber Steppert gibt noch ein paar weitere Tipps:

Bewegung an der frischen Luft tut gut und die Gefahr sich anzustecken ist im Freien geringer Foto Manbendu stockadobecom

Gesund leben: Je gesünder die Lebensweise, je ausgewogener die Ernährung, desto besser ist der Körper gegen eine Infektion gewappnet. „Das muss nicht heißen, dass ich nicht krank werde“, erklärt Steppert. „Aber man kann so zumindest den eigenen Krankheitsverlauf positiv beeinflussen.“

Aktiv bleiben: Hier hilft vor allem Bewegung an der frischen Luft – und das ist erlaubt. „Nutzen Sie das, insbesondere bei gutem Wetter“, rät Steppert. Es stärkt nicht nur das Immunsystem, sondern auch die Psyche. Zusätzlich kurbelt der Sonnenschein die Produktion von Vitamin D an. „Eine Einnahme von Spurenelementen und Vitaminen wird dadurch überflüssig.“ All das macht uns widerstandsfähiger.

Für Frischluft sorgen: Je mehr frische Luft, desto weniger Viren. „Das ist der Grund, warum sich Menschen – im derzeit erlaubten Rahmen – am besten nur an der frischen Luft treffen sollten“, erklärt Steppert. In geschlossenen Räumen heißt es: ausgiebig Lüften. Auch das verringert die Anzahl der Viren und damit das Risiko einer Ansteckung.

Lassen Sie sich impfen I: Richtig, eine Impfung gegen das Coronavirus gibt es nicht. „Aber es gibt Impfungen, die vorbeugend sinnvoll sind“, sagt Steppert. Covid19 zielt primär auf die Lunge. Daher sollte man unter allen Umständen vermeiden, dass im Falle einer Erkrankung zusätzlich eine bakterielle Lungenentzündung auftritt. Steppert rät daher vor allem älteren Menschen unbedingt zu einer Pneumokokken-Impfung.

Lassen Sie sich impfen II: Mit dem Winter kommt ein weiterer Risikofaktor, die Grippewelle. Auch Influenza kann Lungenentzündungen auslösen. „Kommen beide Erkrankungen zusammen, ist die Prognose insbesondere bei älteren und vorerkrankten Menschen schlecht. In diesem Herbst sollte sich daher jeder gegen Grippe impfen lassen“, sagt Steppert.

Raucher leben riskanter: Raucher sollten sich den Griff in die Schachtel überlegen. „Es gibt viele Gründe mit dem Rauchen aufzuhören. Mit Corona ist ein weiterer hinzugekommen“, sagt Steppert. Das Rauchen verändere die Oberflächenstruktur der Schleimhautzellen und macht sie damit anfälliger für Viren, eben auch für das Corona-Virus.

Expertenkontakt

Dr. Claus Steppert
Chefarzt der Klinik für Pneumologie, Thoraxonkologie, Schlaf- und Beatmungsmedizin
Klinikum Bayreuth GmbH
Preuschwitzer Straße 101
95445 Bayreuth, Tel. 400-4902
www.klinikum-bayreuth.de

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Tipp des Monats

Osteoporose vorbeugen: Bewegung macht die Knochen stabiler

Damit die Knochen stark bleiben, braucht es nicht nur eine Ernährung, in der ordentlich Calcium steckt. Warum auch Bewegung so wichtig ist.

Knochen müssen regelmäßig belastet werden, um stabil zu bleiben und weniger schnell zu brechen. Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) hin. Belastung für die Knochen heißt: Bewegung.

Ob Fußballtraining, Joggen, Pilates oder Radfahren: Vor allem dann, wenn es sportlich wird, regt Bewegung den Knochenstoffwechsel an.

„Dies geschieht durch die Muskeln, die am Knochen ziehen. Sie geben das Signal, mehr Calcium in das Skelettsystem zu transportieren und einzulagern“, so Prof. Uwe Maus von der DGOU. Dadurch gewinnen die Knochen an Stabilität – und auch Osteoporose wird vorgebeugt.

Auch die Ernährung zahlt auf die Knochenstärke ein

Besonders wichtig ist Sport übrigens für Kinder und Jugendliche. Denn bei ihnen baut sich die Knochenmasse noch auf.

Ganz ohne die Ernährung geht es aber nicht. Wichtig ist daher, reichlich Calcium zu sich zu nehmen – etwa durch Lebensmittel wie Milch, Hartkäse, Mineralwasser oder Spinat. Damit der Körper das gut verwerten kann, braucht es Vitamin D. Das bildet der Körper mithilfe von Sonnenlicht, es steckt aber auch in fettem Seefisch wie Hering oder Lachs.