Wenn die Hüfte Probleme macht!
Das Hüftgelenk spielt eine zentrale Rolle für das menschliche aufrechte Gehen.
Es ermöglicht die Bewegungen des Beins und damit das Gehen bei gleichzeitiger
Stabilisierung des Körpers. Dabei bildet die Lenden-Becken-Hüftregion eine funktionelle Einheit und ist für unser aufrechtes Gehen auf zwei Beinen verantwortlich.
Bei Störungen in diesem Bereich resultiert ein jeweils typisches pathologisches Gangbild.
Nicht alleine das Hüftgelenk ist verantwortlich für Schmerzen in der Hüftregion. Deshalb müssen im Rahmen der körperlichen Untersuchung immer auch die hüftumgreifenden Strukturen (Bänder, Sehnen, Muskeln) sowie die benachbarten Körperregionen (Lendenwirbelsäule, Kniegelenk) geprüft werden.
Hüftgelenkserkrankungen finden sich nicht nur bei Erwachsenen, sondern auch schon in den frühen Lebensabschnitten.
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Eine angeborene Hüfterkrankungen ist die Hüftdysplasie (Fehlbildung der Pfanne) mit oder ohne Fehlstellung, die unbedingt erkannt und behandelt werden muss. Bei Kindern finden sich typische Hüfterkrankungen wie der Morbus Perthes (aseptische juvenile Hüftkopfnekrose), die eitrige Coxitis (Hüftgelenksentzündung), Epiphysiolysis capitis femoris (Knochen-Knorpelablösung) und die Coxitis fugax (Hüftschnupfen), die einer speziellen Therapie bedürfen.
Beim Erwachsenen gibt es schließlich die Hüftkopfnekrose (Auflösung des Hüftkopfes), die verschiedene Ursachen haben kann: Trauma, Diabetes, Kortisoneinnahme, Alkoholmissbrauch usw.
Erkrankungen der hüftumgreifenden Strukturen wie Sehnenansatztendinosen, Bursitiden (Schleimbeutelentzündungen) am Trochanter (großer Rollhügel), in der Leiste, im Gesäßbereich: Trochantertendinose, Schnappende Hüfte, Piriformissyndrom usw. spielen in diesem Lebensabschnitt eine große Rolle.
Entzündlich rheumatische Hüftgelenkserkrankungen finden sich in jedem Lebensalter.
Am zahlreichsten sehen wir allerdings die Hüftgelenksarthrose (Coxarthrose), die auch im Mittelpunkt unserer Veranstaltung am 12. Februar 2025 stehen wird. Sie ist die häufigste Arthrose beim Menschen. Man unterscheidet die primäre Form ohne direkte Ursache und die sekundäre Form in Folge von Erkrankungen in früheren Lebensabschnitten.
Die Behandlung der Hüfterkrankungen richtet sich nach den Ursachen. Bei den Erkrankungen im Kindesalter sind häufig auch operative Korrekturoperationen erforderlich, um Folgeschäden zu minimieren. Bei den Erkrankungen der hüftumgreifenden Strukturen kommen physiotherapeutische Maßnahmen in Kombination mit physikalischer Therapie wie Ultraschall, Elektrotherapie und vor allem gezielte Infiltrationen zum Einsatz. Operative Maßnahmen sind hier nur bei Therapieversagen angezeigt. In den Anfangsstadien der Hüftarthrose dient die intensive physiotherapeutische Behandlung dazu, die Funktion möglichst lange zu erhalten und die Schmerzen zu lindern. Bei der fortgeschrittenen Hüftkopfnekrose und der Hüftarthrose ist schließlich heute der Hüftgelenkersatz die Therapie der Wahl.
Bereits seit Anfang der 60iger Jahre werden Hüftgelenksprothesen implantiert und sind heute die am meist verwendeten Endoprothesen. Der Eingriff selbst ist sicher und komplikationsarm. Es variieren aber die Materialien und eingesetzten Prothesenformen. Diese Gelenkersatzmethode beim Hüftgelenk ist inzwischen weit ausgereift und bietet dem schmerzgeplagten Patienten die Möglichkeit, wieder aktiv am Leben teilzunehmen und verbessert so die Lebensqualität. Die Ergebnisse sind überwiegend sehr gut bezüglich Schmerzen und Beweglichkeit. Allerdings ist auch hier die physiotherapeutische Vor- und Nachbehandlung von enormer Wichtigkeit für ein gutes Ergebnis.
Um Hüfterkrankungen vorzubeugen, gilt es, Hüfterkrankungen im Kindesalter zu erkennen und zu behandeln. Das Hüftgelenk lebt von der Bewegung und der gut gedehnten und kräftigen hüftumgreifenden Muskulatur. Starke Belastungen sind zu vermeiden. Insbesondere spielt hier das Körpergewicht eine entscheidende Rolle.
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Das Klinikum Bad Salzungen lädt am 12. Februar um 18.00 Uhr zum Thema: „Moderne Behandlungsmethoden bei Hüftgelenksarthrose“ ein.
Fragen aus dem Auditorium werden imAnschluss gerne beantwortet.
Referent ist Tino Beylich,Chefarzt der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie.
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