Brauche ich Vitamin-Präparate für ein starkes Immunsystem?

 Eine Extraportion Vitamine: Klingt für viele erst einmal sinnvoll in der Zeit des Jahres, in der gefühlt jeder Zweite hustet und schnieft. Wer nun aber hofft, das Immunsystem durch hochdosierte Vitamin-Präparate – etwa mit Vitamin C oder Zink – zu boostern, den muss die Stiftung Warentest enttäuschen.

Das klappt nämlich nicht: Die Warentester verweisen auf die Studienlage, die das vermeintliche Power-Duo gegen Erkältungen – Vitamin C und Zink – „entzaubert“, wie sie schreiben. Dauerhaft Vitamin C zu schlucken, beugt Erkältungen demnach nicht vor. Auch Zink-Präparate schützen nicht vor dem Krankwerden. Allenfalls können beide einen bestehenden Infekt leicht verkürzen.

Foto: dpa

Ein Irrglaube: Viel hilft viel

Was aber stimmt: Vitamin C und Zink, aber etwa auch Selen, Vitamin B6 und B12 sind grundsätzlich wichtig, damit unsere Immunabwehr gut arbeiten kann. Daher ist auf entsprechenden Präparaten auch der Hinweis „trägt zu einer normalen Funktion des Immunsystems bei“ aufgedruckt. Diese gesundheitsbezogene Aussage sollte man aber nicht missverstehen, warnt die Stiftung Warentest. Sie bedeutet eben nicht, „dass ein zusätzliches Plus die normale Immunabwehr verbessert und Infekte verhindert.“

Wer sich abwechslungsreich ernährt und viel Obst und Gemüse einbaut, versorgt sein Immunsystem in aller Regel mit allen wichtigen Vitaminen und Mineralstoffen. Um zu Vitamin C zurückzukehren: 100 Gramm rote Paprika enthalten 140 mg davon. Wer diese Portion isst, hat den Tagesbedarf locker gedeckt: Männer brauchen 110 mg, Frauen 95 mg. Auch Schwarze Johannisbeeren, Petersilie oder Zitrusfrüchte sind gute Lieferanten.  dpa

Nach oben scrollen
2021_Logo_Schrift_Vorteilhaft-leben_Initiative_blanko

Tipp des Monats

Osteoporose vorbeugen: Bewegung macht die Knochen stabiler

Damit die Knochen stark bleiben, braucht es nicht nur eine Ernährung, in der ordentlich Calcium steckt. Warum auch Bewegung so wichtig ist.

Knochen müssen regelmäßig belastet werden, um stabil zu bleiben und weniger schnell zu brechen. Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) hin. Belastung für die Knochen heißt: Bewegung.

Ob Fußballtraining, Joggen, Pilates oder Radfahren: Vor allem dann, wenn es sportlich wird, regt Bewegung den Knochenstoffwechsel an.

„Dies geschieht durch die Muskeln, die am Knochen ziehen. Sie geben das Signal, mehr Calcium in das Skelettsystem zu transportieren und einzulagern“, so Prof. Uwe Maus von der DGOU. Dadurch gewinnen die Knochen an Stabilität – und auch Osteoporose wird vorgebeugt.

Auch die Ernährung zahlt auf die Knochenstärke ein

Besonders wichtig ist Sport übrigens für Kinder und Jugendliche. Denn bei ihnen baut sich die Knochenmasse noch auf.

Ganz ohne die Ernährung geht es aber nicht. Wichtig ist daher, reichlich Calcium zu sich zu nehmen – etwa durch Lebensmittel wie Milch, Hartkäse, Mineralwasser oder Spinat. Damit der Körper das gut verwerten kann, braucht es Vitamin D. Das bildet der Körper mithilfe von Sonnenlicht, es steckt aber auch in fettem Seefisch wie Hering oder Lachs.