Elisabeth Klinikum mit innovativem Behandlungsansatz
Einführung der Totalen Neoadjuvanten Therapie (TNT) bei Enddarmkrebs
Enddarmkrebs, das sogenannte Rektumkarzinom, gehört zu den häufigsten Krebserkrankungen weltweit und tritt besonders häufig bei Menschen über 50 Jahren auf. In Deutschland erkranken jährlich etwa 25 000 Menschen an Enddarmkrebs, wobei Männer etwas häufiger betroffen sind als Frauen.
Mediziner der Klinik für Innere Medizin 1 am Elisabeth Klinikum Schmalkalden übernehmen bei der Behandlung dieser Krebsform mit der Einführung der Totalen Neoadjuvanten Therapie (TNT) seit kurzem die vielversprechenden Ergebnisse neuester Studien. Der innovative Therapieansatz verspricht verbesserte Heilungschancen und eine höhere Lebensqualität für Betroffene. „TNT stellt eine umfassende präoperative Behandlung dar, bei der Chemotherapie und Bestrahlung kombiniert werden, um Tumoren vor einem chirurgischen Eingriff möglichst weit zu verkleinern oder sogar vollständig zu eliminieren“, erklärt Chefarzt Dr. med. Ronni Veitt.
Die neue Behandlungsmethode wird im gemeinsam mit dem Klinikum Bad Salzungen geführten Darmkrebszentrum angewendet und basiert auf den aktuellsten wissenschaftlichen Erkenntnissen der Onkologie. Studien zeigen, dass eine Kombination von Chemotherapie und Strahlentherapie vor der Operation das Risiko für ein Wiederauftreten des Tumors erheblich senkt und die langfristigen Überlebenschancen der Patientinnen und Patienten deutlich erhöht. TNT bietet zudem die Möglichkeit, weniger invasive chirurgische Eingriffe durchzuführen oder in bestimmten Fällen sogar auf eine Operation zu verzichten, was die Lebensqualität der Betroffenen weiter steigern kann.
Was ist die Totale Neoadjuvante Therapie (TNT)?
Bei der totalen neoadjuvanten Therapie werden Chemotherapie und Strahlentherapie vollständig vor der Operation durchgeführt, um Tumore im Enddarmbereich maximal zu verkleinern.
Dies unterscheidet sich von bisherigen Behandlungsmethoden, bei denen häufig nach der Operation eine zusätzliche Chemotherapie notwendig war. Mit TNT können Patientinnen und Patienten ihre Haupttherapien vor dem Eingriff abschließen und dadurch die Belastung nach der Operation reduzieren. Ein weiterer Vorteil: Die Behandlungsergebnisse werden frühzeitig sichtbar, was eine individuellere Therapieplanung ermöglicht.
Erste Erfahrungen und positive Patientenergebnisse
Die klinischen Ergebnisse aus internationalen Studien und Pilotprojekten zeigten bereits vielversprechende Erfolge. Die vollständige Remission, d.h. das vollständige Verschwinden des Tumors, ist bei einer signifikanten Anzahl von Patienten durch die TNT-Methode erreichbar. Auch der Krankheitsverlauf verbessert sich dank der effizienteren und intensiveren Vorbehandlung, die eine maßgeschneiderte und gezieltere Krebstherapie ermöglicht.
Dr. med. Ronni Veitt erklärt hierzu: „Die Einführung der totalen neoadjuvanten Therapie als Routineverfahren ist ein Meilenstein in der Behandlung von Rektumkarzinomen. Diese Methode hat das Potenzial, die Überlebenschancen zu erhöhen und den Patientinnen und Patienten eine bessere Lebensqualität zu bieten. Wir sind stolz darauf, dieses fortschrittliche Verfahren nun auch in unserer Klinik anbieten zu können.“ Dies fuße, so der leitende Facharzt weiter, insbesondere auch auf der exzellenten Kooperation mit dem Zentrum für Strahlentherapie des SRH Suhl und der ambulanten gastroenterologischen Praxis von Dipl. med. Kerstin Eckhardt im MVZ Gesundheitszentrum Schmalkalden.
Was bedeutet dies für Patientinnen und Patienten?
Für Patientinnen und Patienten bringt TNT eine klare Struktur und planbare Behandlungsverläufe, da alle wesentlichen Therapien vor der Operation durchgeführt werden. Sie profitieren von einer höheren Wahrscheinlichkeit, nach der Behandlung ohne Resttumor zu sein, und haben die Möglichkeit, schneller zur Normalität zurückzukehren. TNT ist besonders für Patientinnen und Patienten mit lokal fortgeschrittenem Enddarmkrebs geeignet und wird in einem individuellen Beratungsgespräch als mögliche Behandlungsoption vorgeschlagen.
Vorsorge und Aufklärung wichtiger denn je
Ronni Veitt betont jedoch, dass vor allem die Krebsvorsorge bei Rektumkarzinomen eine entscheidende Rolle spiele, da frühzeitig erkannte Tumore oft erfolgreicher und schonender behandelt werden können. Durch regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen, wie die Darmspiegelung, ließe sich das Risiko einer Erkrankung deutlich reduzieren, da bereits Vorstufen des Krebses erkannt und entfernt werden könnten.
Auch möchte der Chefarzt seinen niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen auf dem durch seine Klinik ausgerichteten alljährlichen Adventssymposium die Gelegenheit bieten, sich zum neuen Therapieansatz und den zu Grunde liegenden Studien weiterzubilden. Zu diesem Anlass lädt Dr. Veitt namhafte Referenten, wie unter anderem Prof. Dr. med. Jörg Trojan, Leiter Schwerpunkt Gastrointestinale Onkologie am Universitätsklinikum Frankfurt/M., am 30. November 2024 in die Kongressräume der Viba Nougatwelt ein. Sein Ziel: die bestmögliche Behandlung für die größtmögliche Anzahl von Patientinnen und Patienten mit dieser Erkrankung.
Elisabeth Klinikum
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Dr. med. Ronni Veitt
Chefarzt der Klinik
für Gastroenterologie, internistische Onkologie, Pneumologie und Beatmungsmedizin am Elisabeth Klinikum Schmalkalden
Sekretariat
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Tel. 03683 645 306 /-304
Email: darmkrebszentrum@elisabeth-klinikum.de