Nicht sorglos in die dunkle Jahreszeit

Tipps zum Einbruchschutz von der Kriminalpolizeilichen Beratungsstelle in Bayreuth

Es wird jetzt wieder eher dunkel und am 27.10.2024 ist Zeitumstellung, weniger Menschen bewegen sich auf den Straßen. Gerade jetzt haben Einbrecher wieder Saison. Im Interview gibt Kriminaloberkommissar Dominik Klose von der Kriminalpolizeilichen Beratungsstelle in Bayreuth Tipps, um sich besser zu schützen und Einbrecher abzuwehren.

Fenster sollten bei Abwesenheit auch nicht gekippt bleiben, denn sie bilden ein Einfallstor für Einbrecher. Foto: AdobeStock

Wie sehr ist das Thema Einbruch saisonalen Schwankungen unterworfen?

Dominik Klose: Generell kann man sagen, dass es Einbrüche natürlich das ganze Jahr über gibt. Aber für Einbrecher ist die „dunkle Jahreszeit“ attraktiv. Viele Bürger sind am Spätnachmittag noch außer Haus, sei es in der Arbeit oder beim Einkaufen. Um diese Zeit ist es aber bereits dämmrig. Für Fremde ist es so leichter zu erkennen, ob jemand zu Hause ist, sprich ein Licht brennt. Zudem ist natürlich zu später Stunde in der Dunkelheit die Chance direkt vor und nach der Tat unentdeckt zu bleiben höher.

Wie kann man sich schützen?

Der Schutz fängt schon bei Kleinigkeiten an: Die Haus- oder Wohnungstür sollte immer abgesperrt sein, wenn man die eigenen vier Wände verlässt. Natürlich sollten auch alle Fenster geschlossen sein, idealerweise auch nicht in der Kippstellung, denn selbst gekippte Fenster machen es Einbrechern extrem leicht.

Um Präsenz zu simulieren, darf ruhig auch mal ein Licht anbleiben oder man verwendet eine Zeitschaltuhr. Es gibt mittlerweile sogar technische Systeme, die das Flackern eines Fernsehers simulieren. Geben Sie bei einer Reise Ihre Abwesenheit nicht in sozialen Medien preis und verstecken Sie auch keine Schlüssel im Außenbereich.

Welche Rolle spielen Nachbarn?

Das ist aus unserer Sicht ein wichtiges Thema. Wenn Sie mal längere Zeit nicht zu Hause sind, sagen Sie den Nachbarn Bescheid, dass sie einen Blick auf Ihr Haus oder Ihre Wohnung werfen. Lassen Sie den Briefkasten leeren. Und: Wer etwas Verdächtiges beobachtet, sollte sich nicht scheuen, die Polizei unter 110 zu informieren.

Zu welchen baulichen Maßnahmen raten Sie?

Natürlich gibt es viele Angebote und Lösungen für mechanischen Einbruchschutz auf dem freien Markt. Seitens der Polizei wird im Privatbereich für die mechanische Sicherung der Türen und Fenster (an welche der Täter leicht herankommen kann) die Sicherheitsklasse RC2 für Neubauten empfohlen. Für Nachrüstungen im Bestand gilt ähnliches. So gut wie jede Tür oder auch jedes Fenster kann technisch nachgerüstet werden. Die verschiedenen Möglichkeiten finden Sie über das Internetportal www.k-einbruch.de. Weiter finden Sie dort auch die jeweiligen Firmen, welche zertifizierte und geprüfte Produkte anbieten und montieren.
Genauso gibt es natürlich auch geprüfte Sicherungen für Kellerfenster oder Kellerschächte. Auch können Außenbereiche mit Bewegungsmeldern für Licht erhellt werden.
Die Sinnhaftigkeit muss man aber oftmals im Einzelfall prüfen, da einfach die baulichen Gegebenheiten vor Ort stark unterschiedlich sein können.
Für eine unabhängige Beratung können Sie gerne Kontakt zur kriminalpolizeilichen Beratungsstelle aufnehmen.

Wie sinnvoll ist elektronische Überwachung?

Hier muss unterschieden werden zwischen Einbruchmeldeanlagen und Videoüberwachung. Beides ist durchaus sinnvoll als Ergänzung zur Mechanik und beide haben eine abschreckende Wirkung auf potenzielle Einbrecher, helfen aber natürlich auch der Polizei bei den Ermittlungen. Auch hier kann gerne eine unabhängige Beratung bei der kriminalpolizeilichen Beratungsstelle erfolgen. Den direkten Draht zu den jeweiligen Fachfirmen, welche zertifizierte und geprüfte Produkte anbieten und montieren, finden sie auf ebenfalls auf dem Internetportal www.k-einbruch.de.

Und wenn doch Einbrecher zugeschlagen haben?

Verständigen Sie sofort die Polizei unter 110, wenn Sie aktuell den Einbruch feststellen, und fassen Sie am besten nichts an, damit entsprechende Spuren gesichert werden können.

Expertenkontakt

Kriminalpolizeiliche
Beratungsstelle

Kriminalober­kommissar
Dominik Klose
Telefon: 0921 506-2500

INFOS

Auch Gegenstände im Fahrzeug gut schützen

Es muss nicht immer der große Einbruch in der Wohnung sein, wie Kriminaloberkommissar Dominik Klose berichtet. Gerade im Alltag kann es passieren, dass beispielsweise die Handtasche aus dem geparkten Fahrzeug entwendet wird. Verschließen Sie immer ihr Fahrzeug, denn bei dieser Art von Diebstählen handelt es sich um ein eigenes Phänomen. Erst in diesem Jahr konnte eine eigens dafür eingerichtete Ermittlungskommission „Carport“ des Polizeipräsidiums Oberfrankens erfolgreich agieren. Zudem ist es ratsam, auch das Fahrrad gegen Diebstahl zu sichern. Auf der Internetseite www.polizei-beratung.de finden Sie im Medienangebot die Broschüre „Räder richtig sichern“ zum kostenfreien Download.

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Tipp des Monats

Osteoporose vorbeugen: Bewegung macht die Knochen stabiler

Damit die Knochen stark bleiben, braucht es nicht nur eine Ernährung, in der ordentlich Calcium steckt. Warum auch Bewegung so wichtig ist.

Knochen müssen regelmäßig belastet werden, um stabil zu bleiben und weniger schnell zu brechen. Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) hin. Belastung für die Knochen heißt: Bewegung.

Ob Fußballtraining, Joggen, Pilates oder Radfahren: Vor allem dann, wenn es sportlich wird, regt Bewegung den Knochenstoffwechsel an.

„Dies geschieht durch die Muskeln, die am Knochen ziehen. Sie geben das Signal, mehr Calcium in das Skelettsystem zu transportieren und einzulagern“, so Prof. Uwe Maus von der DGOU. Dadurch gewinnen die Knochen an Stabilität – und auch Osteoporose wird vorgebeugt.

Auch die Ernährung zahlt auf die Knochenstärke ein

Besonders wichtig ist Sport übrigens für Kinder und Jugendliche. Denn bei ihnen baut sich die Knochenmasse noch auf.

Ganz ohne die Ernährung geht es aber nicht. Wichtig ist daher, reichlich Calcium zu sich zu nehmen – etwa durch Lebensmittel wie Milch, Hartkäse, Mineralwasser oder Spinat. Damit der Körper das gut verwerten kann, braucht es Vitamin D. Das bildet der Körper mithilfe von Sonnenlicht, es steckt aber auch in fettem Seefisch wie Hering oder Lachs.