Operation, Reha, Rollstuhl: Lehnt die Krankenkasse einen Antrag ab, fragen sich Versicherte: Ein bekanntes, kostenloses Beratungsangebot für solche Fälle fällt nun erst einmal weg. Wer hilft jetzt?
Zum 8. Dezember stellte die Unabhängige Patientenberatung Deutschland ihr Beratungsangebot vorerst ein. Grund ist eine Gesetzesreform. Im kommenden Jahr soll sie die Arbeit wieder aufnehmen, ein genauer Termin stehe allerdings noch nicht fest, heißt es auf der Website.
Für Versicherte heißt das: Sie müssen sich bei Ärger mit der Krankenkasse erstmal an andere Anlaufstellen wenden. „Diese Angebote sind im Gegensatz zur Unabhängigen Patientenberatung allerdings nicht kostenfrei“, sagt Barbara Weber von „Finanztip“. Einige von ihnen sind an Mitgliedschaften geknüpft. Verbände wie zum Beispiel der Sozialverband Deutschland (SoVD) oder der Sozialverband VdK bieten ihren Mitgliedern Beratung bei Problemen mit der Krankenkasse an. Nach Angaben von „Finanztip“ muss man für die Mitgliedschaft in so einem Verband mit Kosten von fünf bis acht Euro im Monat rechnen. Verfassen die Verbände einen Widerspruch oder klagen gegen die Krankenkasse, kommen noch weitere Kosten dazu. Auch Gewerkschaften bieten ihren Mitgliedern Beratung und Rechtsschutz bei Konflikten mit der Krankenkasse.
Und wenn man keine Mitgliedschaft in Verband oder Gewerkschaft abschließen will? Dann sind die Patientenberatungen einiger Verbraucherzentralen eine Option. Laut „Finanztip“ muss man – je nach Verbraucherzentrale – mit Kosten zwischen 20 und 40 Euro für eine Beratung rechnen.
Sinnvoll ist auch die lokale Suche: Gibt es vor Ort (kostenfreie) Beratungsangebote? Das Gesundheitsamt oder das örtliche Bürgerbüro geben Auskunft über solche Anlaufstellen.
Eine weitere Anlaufstelle ist das kostenlose Bürgertelefon des Bundesgesundheitsministeriums, das man unter der Telefonnummer (030/340 60 66 01 erreicht. Dort kann man laut „Finanztip“ aber eher allgemeine Informationen und weniger eine tief gehende Beratung erwarten. dpa/tmn