Was tun, wenn die Rente fürs Pflegeheim nicht reicht?

Energiekosten, Lebensmittel und Personal: Vieles ist in den vergangenen Monaten teurer geworden – und damit auch die Pflege im Heim. Doch was, wenn eine Erhöhung ansteht und klar ist: Dafür reicht die Rente nicht?

Den Brief haben in den letzten Monaten viele Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeheime bekommen:

Die Kosten steigen. Dagegen kann man wenig machen, vor allem dann nicht, wenn die Erhöhungen gut begründet sind. Natürlich könne man, so der Rat von Juristin Verena Querling von der Verbraucherzentrale NRW der Erhöhung widersprechen und nur unter Vorbehalt bezahlen, doch letztendlich müsse jeder, der seinen Heimplatz behalten will, auch dafür bezahlen. Doch dann gibt es Fragen:

Der Pflegeplatz ist mit der Rente und Ersparnissen finanziell nicht mehr zu stemmen. Muss ich das Eigenheim, das ich eigentlich vererben wollte, nun verkaufen? Das kann passieren. Denn zur Finanzierung eines Heimaufenthalts müssen Pflegebedürftige erst das eigene Vermögen aufbrauchen. Erst dann können sie beispielsweise ihre Kinder zur Kasse bitten oder staatliche Hilfe beantragen.

Viele können sich angesichts steigender Kosten die Unterbringung in einem Altenheim nicht mehr leisten.
Viele können sich angesichts steigender Kosten die Unterbringung in einem Altenheim nicht mehr leisten. Foto: Adobe Stock

Gut zu wissen: Es gibt ein Schonvermögen, das nicht zur Finanzierung der Pflege verwendet werden muss. Mit dem Jahr 2023 ist es auf 10 000 Euro angehoben worden. Auch das Eigenheim kann unter Umständen Schonvermögen sein. Zum Beispiel, wenn der Ehepartner oder die Ehepartnerin dort lebt. Sollte das Eigenheim doch herangezogen werden, muss man es nicht zwingend verkaufen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, beispielsweise die Vermietung.

Wann werden die Kinder generell zur Kasse gebeten? Das ist im Zuge des Elternunterhalts seit Anfang 2020 erst ab einem Jahresbruttoeinkommen des Kindes von 100 000 Euro der Fall. „Bei der Prüfung der Einkommensgrenze kommt es nur auf das Einkommen des Kindes an“, sagt Verena Querling. Wer nicht allein, sondern nur zusammen mit dem Ehepartner oder der Ehepartnerin ein Einkommen von über 100 000 Euro erzielt, steht rechtlich nicht in der Pflicht, den Heimplatz mitzufinanzieren.

Welche weiteren Hilfen können eine Option sein? Zum Beispiel das sogenannte Wohngeld plus, das mit dem Jahr 2023 in Kraft getreten ist. Denn auch Pflegebedürftige im Heim können Anspruch darauf haben, bei der Miete unterstützt zu werden. Die Anspruchshöhe berechnet nach dem Mietniveau in der Region, in der sich das Heim befindet. Unter bestimmten Umständen haben Pflegebedürftige auch Anspruch auf die Sozialleistung „Hilfe zur Pflege“. Informationen dazu und den Antrag bekommen Betroffene beim zuständigen Sozialamt.

Was ist noch wichtig? „Wichtig ist, solche Leistungen möglichst frühzeitig zu beantragen, damit das Geld, wenn es benötigt wird, auch tatsächlich da ist“, sagt Verena Querling. Denn Schulden werden nicht übernommen. Heimbewohnerinnen und -bewohner könnten zudem oftmals noch andere Leistungen beim Sozialamt geltend machen, etwa eine Kleiderpauschale. Und womöglich ist es sinnvoll, Möglichkeiten für einen Wechsel in die ambulante Pflege auszuloten. Diese ist oftmals günstiger als die stationäre Variante. dpa

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Tipp des Monats

Osteoporose vorbeugen: Bewegung macht die Knochen stabiler

Damit die Knochen stark bleiben, braucht es nicht nur eine Ernährung, in der ordentlich Calcium steckt. Warum auch Bewegung so wichtig ist.

Knochen müssen regelmäßig belastet werden, um stabil zu bleiben und weniger schnell zu brechen. Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) hin. Belastung für die Knochen heißt: Bewegung.

Ob Fußballtraining, Joggen, Pilates oder Radfahren: Vor allem dann, wenn es sportlich wird, regt Bewegung den Knochenstoffwechsel an.

„Dies geschieht durch die Muskeln, die am Knochen ziehen. Sie geben das Signal, mehr Calcium in das Skelettsystem zu transportieren und einzulagern“, so Prof. Uwe Maus von der DGOU. Dadurch gewinnen die Knochen an Stabilität – und auch Osteoporose wird vorgebeugt.

Auch die Ernährung zahlt auf die Knochenstärke ein

Besonders wichtig ist Sport übrigens für Kinder und Jugendliche. Denn bei ihnen baut sich die Knochenmasse noch auf.

Ganz ohne die Ernährung geht es aber nicht. Wichtig ist daher, reichlich Calcium zu sich zu nehmen – etwa durch Lebensmittel wie Milch, Hartkäse, Mineralwasser oder Spinat. Damit der Körper das gut verwerten kann, braucht es Vitamin D. Das bildet der Körper mithilfe von Sonnenlicht, es steckt aber auch in fettem Seefisch wie Hering oder Lachs.