Durch richtige Be- und Entlastung die Bandscheiben elastisch halten.

Unser Rücken muss Tag für Tag einiges aushalten. Je nach Art der Tätigkeit, die man tagsüber ausführt, wird unsere Wirbelsäule unterschiedlich belastet. Damit unsere Wirbelsäule beweglich ist, befinden sich zwischen den einzelnen Wirbelkörpern die Bandscheiben. Sie wirken wie Stoßdämpfer zwischen den Wirbeln und federn den Druck, der ständig auf diese wirkt, ab. Ernährt wird die Bandscheibe durch die Bewegung, da eine Druckveränderung stattfindet und damit der Flüssigkeitshaushalt im Kern der Bandscheibe reguliert wird.

Wann sprechen wir von einem Bandscheibenvorfall?

Schädlich für die Bandscheiben ist eine starke Dauerlast, durch z. B. zu langes Sitzen, durch Tragen zu hoher Lasten wie auch durch ein zu starkes Übergewicht oder durch eine zu schwache Rumpfmuskulatur. Nachts können sich die Bandscheiben wieder erholen. Im Liegen können sie wieder Flüssigkeit aufnehmen. Sie saugen sich wie ein Schwamm voll und speichern die Flüssigkeit, gewinnen somit wieder an Elastizität.

Mit zunehmendem Alter und durch übermäßige und falsche Belastung nutzen sich die Bandscheiben ab. Wenn der äußere Faserring beschädigt oder instabil ist, kann es dazu kommen, dass sich der innere Gallertkern hervorwölbt oder gar aus dem Ring heraustritt. Dann sprechen wir von einem Bandscheibenvorfall. Dieser kann möglicherweise gar keine Schmerzen verursachen und über Jahre hinweg unbemerkt bleiben. Er kann allerdings auch, wenn er auf den Spinalnerv trifft, sehr heftige Schmerzen auslösen. Je nachdem, wo der Bandscheibenvorfall auftritt, ob im oberen oder im unteren Bereich der Wirbelsäule, lokalisieren sich die Schmerzen unterschiedlich. So können diese bei einem Vorfall in der Halswirbelsäule bis in die Arme und im Bereich der Lendenwirbelsäule bis in die Beine ausstrahlen, können Taubheitsgefühle und/oder gar Lähmungserscheinungen hervorrufen.

Übungen zur Kräftigung und Mobilisierung der Rückenmuskulatur während einer Rehasport-Übungsstunde mit individueller Anleitung durch Übungsleiterin Jana Reum. Fotos: Heiko Matz/Klinikum BS

Das können wir beeinflussen!

Die altersbedingte Abnutzung der Bandscheiben oder anatomische Veranlagungen können wir nicht beeinflussen. Was wir aber beeinflussen können, ist unser Körpergewicht und unsere Bewegung. Wir wissen, was unseren Bandscheiden schadet. Also können wir diese Risikofaktoren gezielt vermeiden und durch geeignete Maßnahmen einem Bandscheibenvorfall vorbeugen, indem wir auf ein gesundes Körpergewicht achten, dem Körper zwischendurch entsprechende Erholungsphasen bieten, damit sich die Bandscheiben wieder mit Flüssigkeit auffüllen können, indem wir unserer Wirbelsäule ausreichend Bewegung bieten und Fehlbelastungen vermeiden.

Wann sollte man einen Spezialisten zu Rate ziehen?

Sollte es trotz aller präventiven Maßnahmen dennoch zu einem Bandscheibenvorfall kommen, sollte man einen Spezialisten zu Rate ziehen. Der erste Anlaufpunkt ist immer der Hausarzt. Dieser wird dann, je nach Schwere, mit konservativen Maßnahmen beginnen oder zur weiteren Abklärung und Behandlung zu einem Facharzt für Physikalische und Rehabilitative Medizin oder zu einem Neurochirurgen überweisen. Dieser wird zunächst die konservative Therapie optimieren oder, insofern die konservative Therapie keinen Erfolg zeigt, den Bandscheibenvorfall durch einen neurochirurgischen Eingriff beseitigen. Klinikum BS

Dr. med. Katharina Blum-Reum
Fachärztin für Physikalische und Rehabilitative Medizin
Fachärztin für Anästhesiologie
Zusatzbezeichnung: Spezielle Schmerztherapie

Medizinisches Versorgungszentrum Bad Salzungen GmbH
Lindigallee 3
36433 Bad Salzungen

Sprechstunde/Anmeldung:
Telefon: 03695/64-608

Dr. Katharina Blum-Reum
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Tipp des Monats

Osteoporose vorbeugen: Bewegung macht die Knochen stabiler

Damit die Knochen stark bleiben, braucht es nicht nur eine Ernährung, in der ordentlich Calcium steckt. Warum auch Bewegung so wichtig ist.

Knochen müssen regelmäßig belastet werden, um stabil zu bleiben und weniger schnell zu brechen. Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) hin. Belastung für die Knochen heißt: Bewegung.

Ob Fußballtraining, Joggen, Pilates oder Radfahren: Vor allem dann, wenn es sportlich wird, regt Bewegung den Knochenstoffwechsel an.

„Dies geschieht durch die Muskeln, die am Knochen ziehen. Sie geben das Signal, mehr Calcium in das Skelettsystem zu transportieren und einzulagern“, so Prof. Uwe Maus von der DGOU. Dadurch gewinnen die Knochen an Stabilität – und auch Osteoporose wird vorgebeugt.

Auch die Ernährung zahlt auf die Knochenstärke ein

Besonders wichtig ist Sport übrigens für Kinder und Jugendliche. Denn bei ihnen baut sich die Knochenmasse noch auf.

Ganz ohne die Ernährung geht es aber nicht. Wichtig ist daher, reichlich Calcium zu sich zu nehmen – etwa durch Lebensmittel wie Milch, Hartkäse, Mineralwasser oder Spinat. Damit der Körper das gut verwerten kann, braucht es Vitamin D. Das bildet der Körper mithilfe von Sonnenlicht, es steckt aber auch in fettem Seefisch wie Hering oder Lachs.