Eine sinnvolle Geldanlage will gut überlegt sein.
Aktien minus Lebensalter – diese Formel wird oft genutzt. Doch ist das angesichts noch immer niedriger Zinsen nach wie vor zeitgemäß? Wer will, kann seinen Aktienanteil auch im Alter erhöhen.
Aktien sind nicht frei von Risiko. Schließlich gehen die Kurse nicht immer nur nach oben, sondern auch mal nach unten. Vor allem Ruheständler halten sich deshalb lieber von der Börse fern. Dabei können Aktien auch im Alter eine sinnvolle Geldanlage sein. Es kommt nur darauf an, wie man investiert.
Wichtig zu bedenken: Höhere Renditechancen bringen auch höhere Risiken mit sich, erklärt der Bundesverband deutscher Banken. Daraus lassen sich drei Regeln für den Einstieg an der Börse ableiten: Zeit lassen, Reserven behalten, Risiko verteilen.
Zeit lassen
Langfristig orientierte Anleger müssen bei Kursschwankungen nicht sofort nervös werden. Denn in der Regel werden Verluste nach einer Weile wieder ausgeglichen. Laut Bankenverband dauert es im Schnitt fünf Jahre, bis sich die Börsen nach Kurseinbrüchen wieder erholt haben. Der Anlagezeitraum sollte deshalb nicht zu knapp bemessen sein. Wer gezwungen ist, in schlechten Phasen zu verkaufen, macht unter Umständen Verluste.
Reserven behalten
Wiederkehrende Ausgaben wie Miete und der tägliche Lebensbedarf, sollten durch die festen monatlichen Einnahmen, die gesetzliche oder die betriebliche Altersvorsorge, abgedeckt sein. Zusätzlich empfiehlt sich ein komfortabler, schnell verfügbarer Notgroschen, der zum Beispiel auf dem Giro- oder Tagesgeldkonto liegt. Hierfür sollten mindestens vier bis sechs Rentenmonate eingeplant werden.
Risiko verteilen
Für die Aktienanlage empfehlen sich breit streuende Aktienfonds oder ein ETF Indexfonds zum Beispiel auf den MSCI-World. In diesem Index sind zahlreiche Länder und Branchen gebündelt, mögliche Risiken werden so gestreut. Unter Risikogesichtspunkten rät der Bankenverband dazu, das für eine Anlage zur Verfügung stehende Kapital in Teilbeträge aufzuteilen und stufenweise anzulegen, zum Beispiel über einen Wertpapiersparplan.
Möglich ist es, eine monatliche Auszahlung des ETF-Depots vorzusehen, um damit die monatliche Rente aufzubessern. Hierbei sollte so kalkuliert werden, dass das Kapital möglichst bis ans Lebensende ausreicht. Da ein Kapitalwachstum von 7 Prozent im Schnitt nicht unüblich ist, gilt die Annahme von 4 Prozent als gute Richtschnur für die Kalkulation. dpa/tmn