Experten geben online Antworten auf aktuelle Fragen.

Darf ich oder darf ich nicht? Und wenn das geklärt ist: Soll ich oder soll ich nicht?

Ob es um den Krankenhausaufenthalt oder die Impfung geht – gerade nimmt die Unsicherheit durch die aktuellen Ereignisse und Entscheidungen rund um den Impfstoff AstraZeneca erneut zu. Das betrifft vor allem Menschen, die ohnehin bereits krank sind. Krebspatienten zum Beispiel. Dr. Thomas Bollinger, Leitender Oberarzt, Krankenhaushygieniker und Facharzt für Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie der Klinikum Bayreuth GmbH, sowie Prof. Dr. Alexander Kiani, Chefarzt der Klinik für Hämatologie und Onkologie und Leiter des Onkologischen Zentrums, beantworten dazu am Donnerstag, 15. April, um 19 Uhr gerne offene Fragen. Corona-konform natürlich online.

„Die Diskussionen um den Impfstoff sind unglücklich, da aus dem Fokus gerät, worum es geht“, sagt Dr. Bollinger. „Wichtig für jeden Einzelnen ist der Schutz vor einer schweren Corona-Erkrankung oder Corona-Spätfolgen. Das Risiko, schwer zu erkranken oder gar zu sterben, ist für Menschen über 60 Jahre ungeimpft tausendmal höher als mit einer AstraZeneca-Impfung.“ Für Dr. Bollinger ist die Impfung einer der wichtigsten Wegweiser aus der Pandemie. „Nur Impfung und Hygieneregeln zusammen können die Pandemie eindämmen. Gelingt das nicht, wird es weitere Mutationen geben, deren Konsequenzen kaum abschätzbar sind. Um es noch mal klar zu sagen, alle zurzeit zugelassenen Impfstoffe sind wirksam und wichtig, um die Pandemie endlich hinter uns zu lassen.“

Die beiden Experten Dr. Thomas Bollinger und Prof. Dr. Alexander Kiani beantworten am Donnerstag, 15. April, online offene Fragen rund um die Corona-Impfung. Foto: Klinikum Bayreuth

Insbesondere Menschen, die unter einer schweren Erkrankung leiden, fällt die Entscheidung oft aber nicht leicht, Krebspatienten beispielsweise. Dabei gilt für Sie Ähnliches: „Patienten mit unbehandelten Krebserkrankungen, haben ein erhöhtes Risiko im Falle einer Corona-Infektion schwer zu erkranken“, bestätigt Prof. Kiani.

Das gleiche gelte für Patienten, bei denen das Immunsystem beispielsweise durch eine Chemotherapie oder bestimmte Antikörper, stark geschwächt sei. „Gerade dann ist eine Impfung besonders wichtig“, sagt der Onkologe. Es sei zwar denkbar, dass unter der Therapie ein geschwächtes Immunsystem auf eine Impfung nicht optimal reagieren könne, geimpft werden solle aber trotzdem. „Ein schwächerer Schutz ist immer noch besser als gar kein Schutz.

Ein erhöhtes Risiko durch die Impfung selbst besteht in dieser Situation nicht, weil es sich bei der Corona-Impfung nicht um Lebendimpfstoffe handelt. Das gilt auch für die sogenannten Vektor-Impfstoffe“, sagt Prof. Kiani. Aber ob Impfung oder nicht, diese Entscheidung muss am Ende jeder für sich treffen. „Unsere Aufgabe ist es, zu beraten und so gut es geht zu informieren“, sagen die beiden Mediziner.

 

ONLINE: Corona-Impfung – Wer darf, wer kann, wer soll?

Sprechen Sie online mit unseren Experten:

Dr. Thomas Bollinger
Leitender Oberarzt, Krankenhaus­hygieniker und Facharzt für Mikrobiologie, Virologie und Infektions­epidemiologie der Klinikum Bayreuth GmbH

Prof. Dr. Alexander Kiani
Chefarzt der Klinik für Hämatologie und Onkologie und Leiter des Onkologischen Zentrums der Klinikum Bayreuth GmbH

Dr. Stefan Wirth
Ärztlicher Leiter der Impfzentren in Bayreuth

Termin:
Donnerstag, 15. April, um 19 Uhr

Anmeldung bis Dienstag, 13. April, per E-Mail unter pressestelle@klinikum-bayreuth.de. Die Veranstaltung wird online als Webex-Meeting stattfinden. Die Zugangsdaten erhalten Sie am Veranstaltungstag per Mail.

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Tipp des Monats

Osteoporose vorbeugen: Bewegung macht die Knochen stabiler

Damit die Knochen stark bleiben, braucht es nicht nur eine Ernährung, in der ordentlich Calcium steckt. Warum auch Bewegung so wichtig ist.

Knochen müssen regelmäßig belastet werden, um stabil zu bleiben und weniger schnell zu brechen. Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) hin. Belastung für die Knochen heißt: Bewegung.

Ob Fußballtraining, Joggen, Pilates oder Radfahren: Vor allem dann, wenn es sportlich wird, regt Bewegung den Knochenstoffwechsel an.

„Dies geschieht durch die Muskeln, die am Knochen ziehen. Sie geben das Signal, mehr Calcium in das Skelettsystem zu transportieren und einzulagern“, so Prof. Uwe Maus von der DGOU. Dadurch gewinnen die Knochen an Stabilität – und auch Osteoporose wird vorgebeugt.

Auch die Ernährung zahlt auf die Knochenstärke ein

Besonders wichtig ist Sport übrigens für Kinder und Jugendliche. Denn bei ihnen baut sich die Knochenmasse noch auf.

Ganz ohne die Ernährung geht es aber nicht. Wichtig ist daher, reichlich Calcium zu sich zu nehmen – etwa durch Lebensmittel wie Milch, Hartkäse, Mineralwasser oder Spinat. Damit der Körper das gut verwerten kann, braucht es Vitamin D. Das bildet der Körper mithilfe von Sonnenlicht, es steckt aber auch in fettem Seefisch wie Hering oder Lachs.